"Mein Ziel war nur, dass ich einfach Dinge, die ich liebe, ohne Schmerzen mache", sagt Lindsey Vonn, wenn sie über das Motiv hinter ihrer Knie-OP im April des Vorjahres spricht.
Dass sie einmal wieder auf den Ski-Pisten dieser Welt um Weltcup-Punkte fahren würde, erschien selbst ihr damals noch illusorisch. Ihre Ski-Karriere, die sie 2019 unfreiwillig beendete, hatte sie abgehakt.
Nur ein Dreivierteljahr nach der Operation klopft sie bei ihrem Speed-Comeback sogleich am Stockerl an. "Das ist so viel mehr, als ich mir erträumt habe", strahlt Vonn beim Interview im Rahmen von "Sport & Talk im Hangar 7" auf ServusTV.
Vonn ist eine Ausnahmesportlerin, die in der Lage ist, Grenzen zu verschieben, wie LAOLA1-Ski-Expertin Daniel Kulovits schreibt>>>.
"Und niemand glaubt mir"
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Wer denkt, dass ihre Knieporthese gar ein Hindernis sein könnte, der irrt, wie Vonn erklärt. Früher sei es so gewesen, dass sie immer Probleme hatte, seit sie sich 2013 erstmals das Kreuzband riss. "Das Knie war immer geschwollen, ich habe sehr lange aufwärmen müssen, habe jeden Tag aufpassen müssen", erinnert sie sich.
Dank der Knieprothese sei es wie vor dem ersten Kreuzbandriss. "Es fühlt sich normal an. Ich habe keine Probleme, es ist nie geschwollen, ich habe keine Schmerzen", so die 40-Jährige, die anfügt: "Und niemand glaubt mir. Viele sagen, das kann nicht sein. Aber das kann es eben schon, das ist so. Deswegen bin ich hier. Wenn es nicht gehen würde, könnte ich das nicht schaffen", untermauert sie.
Unkenrufe gab es tatsächlich viele, auch von Ex-Profis, die sie einmal ihr Vorbild nannte, so Vonn. "Ich bin ein Mensch, das lässt mich nicht einfach kalt, das tut weh", so der Ski-Star, der sich davon aber nicht beirren ließ.
Olympia "natürlich ein Traum"
Nun geht es für sie weiter nach Cortina d'Ampezzo, wo eine Abfahrt und ein Super-G auf dem Programm stehen. Ein Ort, den Vonn liebt, feierte sie dort doch zwölf Weltcupsiege. Außerdem gehen dort im kommenden Jahr die Olympischen Spiele über die Bühne. Wird Vonn da zu sehen sein? Im Hinterkopf hat sie diesen Gedanken wohl schon, wie sie durchblicken lässt: "Schauen wir einmal. Das ist natürlich ein Traum von mir, bei den Olympischen Spielen in Cortina dabei zu sein."
Sie müsse aber geduldig sein. "Ich will nicht zu weit in die Zukunft schauen", erklärt sie. Denn eine Verletzung könne schnell passieren, meint sie und lässt ein "Aber" folgen: "Wenn ich bis nächstes Jahr fahren kann, dann wäre das super", sprich: Bleibt Vonn gesund, sehen wir sie bei wahrscheinlich bei Olympia.
