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"Kuschel-Teppich!" Team Odermatt lästert über Raubvogelpiste

FIS-Speedchef Hannes Trinkl hat in Colorado angeblich eine stark vereiste Abfahrtsstrecke versprochen, doch die Schweizer sprechen von einem Kuschel-Teppich:

Foto: © GEPA

Die "Birds of Prey" ist seit 1997 ein Klassiker im Weltcup-Kalender der Speed-Herren.

Der Schweizer Bernhard Russi hat die "Raubvogelpiste" für die Weltmeisterschaft 1999 in Vail/Beaver Creek gestaltet.

Beim ersten WM-Rennen eroberten Hermann Maier und der Norweger Lasse Kjus zeitgleich die Goldmedaille im Super-G. Hans Knauß wurde eine Hundertstelsekunde dahinter Dritter. Gold in der Abfahrt ging an Maier vor Kjus und Kjetil Andre Aamodt.

Die Siegerliste bei Weltcup-Abfahrten auf der "Birds of Prey" ist lang und exklusiv. Von Kristian Ghedina (1997) über Hermann Maier (2000, 2003), Stephan Eberharter (2002), die US-Lokalmatadore Daron Rahlves (2003, 2005) und Bode Miller (2004, 2006), Michael Walchhofer (2007) bis hin zu den Norwegern Aksel Lund Svindal (2008, 2013, 2015, 2017), Kejtil Jansrud (2014), Aleksander Aamodt Kilde (2021, 2022) und dem Schweizer Beat Feuz (2018, 2019) haben alle Größen des Abfahrtslaufs in den letzten 25 Jahren in Beaver Creek triumphiert.

Abfahrtsweltmeister Marco Odermatt wartet noch auf seinen ersten Weltcup-Sieg in der Königsdisziplin. Im Vorjahr musste sich der Gesamtweltcupsieger nur dem Norweger Kilde geschlagen geben.

Kilde war auch beim ersten Training für die Doppel-Abfahrten am Freitag und Samstag (jeweils 18.45 Uhr MEZ im LIVE-Ticker) der Schnellste, Odermatt landete auf dem elften Rang.

Hannes Trinkl kontert der Kritik der Schweizer

Hannes Trinkl kontert der Kritik der Schweizer
Odermatt bei der Linienwahl in Beaver Creek
Foto: © GEPA

FIS-Renndirektor Hannes Trinkl - Abfahrt-Weltmeister 2001 in St. Anton - war im Vorfeld der Rennen in Colorado voll des Lobes über die Piste.

"Hannes hat mir verraten, dass die Strecke richtig knackig werden wird", erzählte Helmut Krug seinem Schützling Marco Odermatt.

Der Tiroler Privatbetreuer aus Leutasch war begeistert, da Odermatt auf knackigen, stark vereisten Pisten besonders stark abfährt. Beim ersten Training präsentierte sich die "Raubvogelpiste" dann laut den Schweizern aber wie ein "Kuschel-Teppich.

Trinkl und auch sein Assistent Raimund Plancker verteidigen sich: "Die Pisten-Crew hat bei der Präparation tatsächlich viel mehr Wasser verwendet als beispielsweise im letzten Jahr, die Strecke war Ende letzter Woche richtig schön vereist. Aber weil es dreissig Zentimeter Neuschnee gegeben hat, erweist sich die Abfahrt nun in einem sanften Zustand", meint der Südtiroler Plancker.

Auch Sepp Brunner und Waldner vermissen "ein Spektakel"

Österreichs Speed-Chef Sepp Brunner st ebenfalls verwundert: "Bei diesen Verhältnissen ist die Abfahrt viel zu einfach. Da werden auch die schwächeren Athleten ohne Probleme hinunterkommen. Und das ist schade, schließlich möchten wir den Zuschauern ein echtes Spektakel bieten."

FIS-Renndirektor Markus Waldner sieht es ähnlich: "Eigentlich sollte es richtig klappern, doch das tut es hier nicht. Von der Topografie zählt die Strecke zu den genialsten im Weltcup, bei den aktuellen Bedingungen ist sie das aber  überhaupt nicht."

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