Regen, Schnee und Nebel – in Schladming herrschte am Dienstag beim Nacht-Riesentorlauf ein, wie man auf gut österreichisch sagt, Sauwetter.
Bei Sauwetter fühlt er sich wohl, sagte Manuel Feller noch vor dem Slalom in Kitzbühel am Sonntag, bei dem es ähnlich nass war.
Schaute am Ganslernhang noch ein neunter Platz heraus, ging es auf der Planai vor knapp 15.000 Zuschauern von Zwischenrang zehn noch auf 18 zurück. Ergebnis des RTL in Schladming >>>
Dementsprechend sauer stand Feller im Zielraum. "Der erste Durchgang war sehr positiv, das hat mir eigentlich einen Motivationsschub gegeben. Im zweiten Durchgang hat der Lauf von der Kurssetzung her dazu eingeladen, dass man ein bisschen gerader fährt. Das habe ich dann übertrieben, es waren keine runden Schwünge mehr", erklärt der Fieberbrunner.
"Wenn man Noten vergibt, wäre es ein Genügend oder Nicht Genügend."
WM? Feller: "Wenn ich nicht aufgestellt werde, darf ich mich auch nicht aufregen"
Feller geht sogar noch weiter und stellt seine weitere Riesentorlauf-Karriere infrage.
"Wenn ich die 500 Punkte nicht mehr habe und in der Weltcup-Startliste aus den Top 30 falle, dann werde ich mir das wahrscheinlich nicht mehr antun", sagt der 32-Jährige, der aktuell 23. in der sogenannten "World Cup Start List" ist.
Auch in Hinblick auf einen Startplatz im WM-Riesentorlauf in Saalbach-Hinterglemm stellt Feller keine Ansprüche. "Schauen wir mal, was die Trainer sagen. Wenn ich für die WM nicht aufgestellt bin, darf ich mich auch nicht aufregen."
Er habe im Riesentorlauf in dieser Saison definitiv keine guten Leistungen abgeliefert. "Ich bin sicher keinem böse, wenn ich nicht auf der Startliste stehe."
Haaser: "Verheerend"
Nicht viel besser ist es Fellers teaminternen Konkurrenten um einen Startplatz bei der Heim-WM in Saalbach, Raphael Haaser, ergangen.
Der Super-G-Dritte von Kitzbühel musste sich in seinem ersten Riesentorlauf nach vierwöchiger Verletzungspause mit Platz 20 begnügen, war nur zwei Hundertstelsekunden langsamer als Feller.
"Verheerend", nennt der Tiroler seine Leistung auf der Planai. "Der zweite Durchgang war nichts. Ich bin zwar nicht der größte Fan der salzigen Verhältnisse, aber so schlecht bin ich auch wieder nicht."
Brennsteiner trauert Podestplatz nicht nach
Zufrieden war am Ende des Tages hingegen Stefan Brennsteiner. Der Salzburger landete als bester Österreicher auf Rang fünf, auf das Podest fehlten nur neun Hundertstel.
Der Ärger über das verpasste Stockerl war schnell verflogen. "Es passt schon. Das Skifahren war gut. Ein, zwei Sachen muss ich vielleicht noch besser machen, daran werde ich die nächsten Wochen noch arbeiten, dann schaue ich zuversichtlich zur WM."
Zuversichtlich Richtung Saalbach kann auch Marco Schwarz blicken, der sich im Finale um zehn Plätze auf Rang elf verbesserte.
"Im ersten Durchgang war ich absolut nicht zufrieden, im zweiten habe ich die Ski deutlich besser auf Zug bekommen. Wir haben eine kleine Setup-Veränderung gemacht, die war klar spürbar. Aber ganz zufrieden war ich im zweiten auch noch nicht", sagt der Kärntner.
Der Aufwärtstrend sei aber klar da. "Ich fühle mich wieder wohl, ich kann wieder attackieren." Mit einem WM-Einsatz im Riesentorlauf wollte Schwarz dennoch nicht spekulieren: "Noch habe ich keine Einladung für Saalbach bekommen."