Die US-Amerikaner Jared Goldberg und Wiley Maple sind nach dem ersten Training für die Weltcup-Abfahrt in Gröden voran. Goldberg stellt mit 1:27,27 Minuten die Bestzeit. Hinter ihm landen Maple (+0,47 Sekunden) sowie die beiden Deutschen Thomas Dreßen (+0,51) und Andreas Sander (+0,67).
Bester Österreicher ist Matthias Mayer (+1,15), der den 13. Rang belegt. Romed Baumann (+1,44) belegt Platz 17, Hannes Reichelt (+1,47) kommt hinter dem Tiroler auf Rang 18.
Vincent Kriechmayr (+1,50), Vorjahressieger Max Franz (+1,53) und Otmar Striedinger (+1,58) belegen im Paket die Plätze 20 bis 22. Auch Johannes Kröll (+1,71) platziert sich als 27. noch unter den Top 30.
Kennenlernen mit der Saslong
Das Training mit 93 gestarteten Athleten ist noch ein behutsames, wenig aussagekräftiges Herantasten an die Saslong, die heuer dank der kalten Temperaturen in den vergangenen Wochen früher als gewohnt in einem rennfertigen Zustand ist. Im oberen Teil hat der Neuschnee der vergangenen Nächte allerdings eine brüchige Piste hinterlassen. Der Start wird daher kurzerhand um eine halbe Stunde verschoben, los geht es erst vom Super-G-Start.
"Es war viel zu weich. Es war eine Schicht gefroren, nach den ersten Besichtigungen ist das weggerutscht. Darunter war alles nur mehr knollig, das ist dann alles rausgebrochen", erzählt Mayer. "Ich weiß nicht, wie sie das herrichten werden. Das werden sie sicher mit Pistengeräten rausschieben müssen, schätze ich." Der Rest der Strecke sei jedoch in einem Top-Zustand, berichtet der Kärntner, der mit seiner Fahrt im Großen und Ganzen zufrieden war.
"Ich bin eigentlich relativ sauber runtergefahren. Vielleicht war das zu sauber", meint Reichelt. "Es geht schön zum Fahren, das ist das Positive am heutigen Tag. Jetzt freue ich mich schon so richtig auf morgen", resümierte Max Franz.
Svindal skeptisch
Zwei der Favoriten für die Abfahrt am Samstag, und als solche sind die Norweger hier schon aus Gewohnheit zu bezeichnen, waren am Mittwoch auch nicht bei den Schnellsten. Kjetil Jansrud (1,49) wurde 19., Aksel Lund Svinal belegte mit 3,11 Sekunden Rückstand nur den 69. Platz. Bester aus dem Trio der "Super-Elche" war Aleksander Aamodt Kilde (1,38), der letztlich als 14. im Ergebnis stand.
"Es ist nicht ganz okay. Beaver Creek und dann nachher die Reise zurück nach Europa haben schon gekostet", meinte Svindal mit Verweis auf sein lädiertes rechtes Knie. "Ich muss es einfach Tag für Tag anschauen."
Der bald 35-Jährige kehrt an den Ort zurück, der im Vorjahr das Ende seiner Weltcup-Saison bedeutet hatte. Wegen anhaltender Schmerzen ließ sich Svindal im vergangenen Jänner erneut durchchecken, dabei wurde die Sinnhaftigkeit einer weiteren Operation deutlich. Ein Jahr davor, im Jänner 2016, waren bei ihm in Kitzbühel Kreuzband und Meniskus gerissen.
Noch nicht so weit wie Svindal, der Norweger hat bereits vier Rennen in den Beinen, ist Steven Nyman. Der US-Amerikaner, der sich im Jänner 2017 bei einem Horrorsturz in Garmisch-Partenkirchen gleich drei Bänder im Knie gerissen hatte, steht unmittelbar vor seinem Comeback.
"Wir werden sehen. Lake Louise und Beaver Creek, das wäre zu hart für mich gewesen. Aber hier in Gröden könnte es klappen", sagte der Routinier, der nach dem Training am Donnerstag über einen Start entscheiden will. Nyman hat in Gröden bereits dreimal (2006, 2012, 2014) die Abfahrt gewonnen. Im ersten Training kam er auf den 25. Platz.