Österreichs Speed-Herren sorgen für den ersten ÖSV-Sieg in dieser Saison!
Vincent Kriechmayr gewinnt den Super-G in Beaver Creek und feiert seinen ersten Weltcup-Sieg. Der Oberösterreicher setzt sich mit 0,23 Sekunden Vorsprung auf Lake-Louise-Sieger Kjetil Jansrud (NOR) durch. Hannes Reichelt landet mit 0,33 Sekunden Rückstand auf Rang drei.
Matthias Mayer muss sich nach seiner Trainingsbestzeit zeitgleich mit Aksel Lund Svindal (NOR) mit Platz sechs (+0,60) begnügen.
Max Franz schafft es nach einer verpatzten Fahrt nicht in die Top Ten (19./+1,58). Romed Baumann verpasst die Punkteränge ebenso wie Niklas Köck und Patrick Schweiger.
Ergebnis des Super-G in Beaver Creek >>>
Statistik: Kriechmayr setzt ÖSV-Serie in Beaver Creek fort>>>
Der 26-jährige Kriechmayr war zuvor dreimal in seiner Karriere auf einem Weltcuppodest, jeweils im Super-G war er zweimal Zweiter und einmal Dritter.
Im Gesamt- und Disziplinweltcup liegt jeweils Jansrud vor Kriechmayr. Samstag folgt auf der WM-Strecke von 2015 eine Abfahrt.
Der für seine eigenwilligen Kurse bekannte Italiener Alberto Ghidoni hatte wie schon im Vorjahr in Kitzbühel einen "interessanten" Super-G gesetzt. Der Plan, mit einem schnellen Kurs seinen starken Abfahrern eine Vorteil zu verschaffen, ging aber nicht auf.
Der Himmel über Beaver Creek war zudem am ersten der drei Renntage nicht mehr so klar wie zuvor bei den Trainings. Vielmehr wechselten Wolken mit Sonnenschein. Mayer hatte als Weltranglisten-Elfter wieder Nummer eins nehmen müssen, weil Weltmeister Erik Guay auch in Colorado fehlt.
Mayer im "Blindflug"
Der Kärntner, der am Samstag Topfavorit in der Abfahrt ist, konnte so erneut nicht ausnutzen, dass er derzeit im Super-G sogar noch stärker drauf ist. Bei bedecktem Himmel setzte Mayer trotz seiner beherzten Fahrt eine Richtzeit, die schon Kriechmayr klar unterbot.
"Es war nicht einfach da runter. Es gibt viele Wellen und Passagen, die man überlegt fahren muss. Vince hat das gesehen und noch ein Schäuferl drauf gelegt", sagte Mayer, der sein Dauer-Pech im Super-G achselzuckend zur Kenntnis nahm. Vor allem im flachen Wald-S verlor der Kärntner Zeit, er quittierte seinen "Blindflug" im Ziel dennoch mit Daumen hoch.
Auch Reichelt hatte nicht optimale Sicht. Der vierfache SG-Sieger in Beaver kam aber wenigstens zum bereits siebenten Mal in seiner besten Disziplin hier auf das Podest. "Oben habe ich die Wellen überhaupt nicht gesehen, hab' eher rumspekuliert. Das hätte man besser markieren müssen", übte der 37-jährige Salzburger etwas Kritik.
Auch Reichelt überraschte Platz eins für Kriechmayr nicht. "Wir wissen aus den Trainings, dass er neben Mothl einer der Besten ist. An so einem wie ihm kann man sich echt orientieren."
Max Franz kassierte wie befürchtet auf der Strecke, auf der einmal schwerst gestürzt ist, Rückstand. Der Kärntner, zuletzt in Lake Louise noch Zweiter hinter Sieger Jansrud, kam diesmal über Platz 19 nicht hinaus.
Eigentlich hatte man in Beaver Creek ein "Match" zwischen Reichelt und Jansrud erwartet. Das kam letztlich auch so, nur war eben Überraschungsmann Kriechmayr noch einen Tick schneller.