news

Chamonix-Sieger Zenhäusern: "Genieße einfach den Moment"

Nach seinem Triumph beim Slalom in Chamonix denkt Ramon Zenhäusern nicht an die bevorstehende WM und genießt seinen ersten Sieg nach langer Durststrecke.

Chamonix-Sieger Zenhäusern: Foto: © GEPA

Ramon Zenhäusern strahlt beim Slalom von Chamonix nach langer Zeit wieder von ganz oben (alle Infos >>>).

Der 30-jährige Schweizer feiert unmittelbar vor der Ski-WM in Courchevel/Meribel seinen dritten Slalomsieg - ein befreiender und emotionaler zugleich.

"Die Emotionen sind geplatzt, darum habe ich die Stöcke so weit in die Luft geworfen. Dass ich nach zwei Jahren wieder mit Grün über die Ziellinie fahren durfte, war ein absoluter Befreiungsschlag", so Zenhäusern im ORF-Interview. 

Zenhäusern, der schon in Schladming auf Rang zwei fahren und dadurch gehörig aufzeigen konnte, geht nun als Mitfavorit auf eine Medaille in die anstehende Ski-WM, die ihn aber jetzt noch nicht wirklich beschäftigt.

"Die Weltmeisterschaft ist mir momentan völlig egal, die ist erst in zwei Wochen. Ich genieße jetzt einfach den Moment", führt der groß gewachsene Schweizer weiter aus. 

Ginnis mit Sensationspodest überglücklich

Dennoch heißt der Mann des Tages trotz Zenhäuserns Sieg AJ Ginnis, der sich mit einem fabelhaften zweiten Lauf von Rang 23 auf Rang zwei verbessern.

"Es ist unglaublich, für mich wird ein Traum wahr. Vor zwei Jahren habe ich begonnen für Griechenland zu fahren, dann war ich leider lange verletzt. Jetzt wieder so zurückzukommen ist so schön", beschreibt Ginnis seine Emotionen nach dem Rennen.

Ginnis, der seine Jugend unter anderem in Kaprun verbracht hat, um seine Fahrkünste zu perfektionieren, holt damit den ersten Podestplatz für Griechenland im Alpinen Skiweltcup überhaupt. 

"Ich habe in Griechenland das Skifahren zwar gelernt, bin dann aber mit zwölf Jahren nach Kaprun gekommen, hatte dort einen sehr guten Trainer, der alles richtig gemacht und mich weitergebracht hat", verrät der 28-jährige Halbgrieche mit US-amerikanischen Wurzeln.

Mit Ginnis ist also bei der kommenden WM durchaus auch zu rechnen, dem Griechen ist einiges zuzutrauen. 

ÖSV-Formkrise greift kurz vor WM auf Technik-Herren über 

Weniger erfreulich verläuft der Slalomtag aus Sicht der österreichischen Technik-Herren. Im letzten Bewerb vor der Ski-WM in Courchevel/Meribel belgen Manuel Feller und Co. keinen Top-Ten-Platz und sorgen damit für das schlechteste Teamergebnis in dieser Saison.

Bester Österreicher wird Fabio Gstrein auf Rang 13, ihm fehlen am Ende über zwei Sekunden auf Ramon Zenhäusern. 

"Es war etwas mehr Attacke im zweiten Lauf dahinter, zufrieden bin ich aber damit trotzdem nicht. Es muss einfach in beiden Läufen passen, wenn du nach Lauf eins 27. bist, dann ist das nicht lustig. Jetzt gilt es, das Gute von heute zur WM mitzunehmen", so Gstrein.

Auch Manuel Feller, der hinter Gstrein auf Rang 14 landet, kann nicht an vorangegangene Leistungen anknüpfen. "Schlussendlich lag es heute am ersten Durchgang, der zweite war dann eigentlich ganz okay. Für die WM werden wir jetzt noch fleißig trainieren und Vollgas geben", so der 30-jährige Tiroler.

Rennsportleiter Pfeier überrascht von langsamen ersten Durchgang 

Auch ÖSV-Rennsportleiter Marko Pfeifer zeigt sich angesichts des schlechten Mannschaftsergebnisses am heutigen Tag unzufrieden.

"Wenn man den ersten Durchgang hernimmt, dann waren wir einfach zu langsam. Was genau war, müssen wir noch nachforschen. Felli und Adi machen kurz vor dem Ziel leider zwei Fehler, wenn das nicht passiert wäre, dann wäre das Ergebnis besser gewesen", so der 48-Jährige.

Auch die technische Leistung seiner Schützlinge war für Pfeifer heute alles andere als zufriedenstellend. 

"Vom Skifahren her war es heute nicht das, was es sein sollte. Wir werden uns jetzt zusammensetzen, das aufarbeiten und den Kopf nicht in den Sand stecken", beschreibt Pfeifer seine Gedanken zum heutigen Rennen.

Die Technik-Herren haben nun knapp zwei Wochen Zeit um die heutige Pleite aufzuarbeiten. Am 19. Februar steht bei der Ski-WM in Meribel der Herren-Slalom auf dem Programm. 

Zu den Weltcupständen >>>

Kommentare