Noch einmal vor der Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm schlängelt sich am Mittwoch (ab 17:45 Uhr im LIVE-Ticker) die Slalom-Elite einen Weltcup-Hang hinab.
Schauplatz des vorletzten Männer-Rennens vor Saalbach ist Schladming, wo auf der Planai das 28. Nightrace über die Bühne geht. Noch ist nicht klar, welche vier Läufer Österreichs Verband am Schlusstag der WM in den Torlauf schicken wird. Um den vierten Startplatz rittern Johannes Strolz, Dominik Raschner, Michael Matt und Adrian Pertl.
Die rot-weiß-roten Slalom-Spezialisten warten weiter auf den ersten Podestplatz in diesem Winter. Manuel Feller ist als Kugel-Gewinner der Vorsaison und dank seines vierten Rangs in Val d'Isere dennoch gesetzt, Fabio Gstrein darf nach vier Platzierungen zwischen fünf und zehn ebenfalls einen WM-Start einplanen.
Am knappsten dran am Podium war zuletzt Marco Schwarz, der als Siebenter (Wengen) und Sechster (Kitzbühel) bester Österreicher war. Am Ganslernhang fehlten dem Kärntner, 2021 bis dato letzter österreichischer Schladming-Sieger, am Sonntag nur 24 Hundertstelsekunden auf Platz drei.
Schwarz verspürt keinen Druck
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"Ich habe überhaupt keinen Druck", sagte Schwarz, der erst Mitte Dezember in Val d'Isere sein Comeback nach einer langen Verletzungspause gegeben hatte. Er müsse nur "Kleinigkeiten noch ausmerzen, dann bin ich überzeugt, dass es bald wieder gut hinhauen wird".
Mit dem dichten Programm - Sonntag Kitzbühel-Slalom, Dienstag Schladming-RTL, Mittwoch Slalom - habe er kein Problem. "Mir taugt das, wenn es Schlag auf Schlag geht", betonte Schwarz.
Die Vorfreude teilt der 29-Jährige mit seinen Teamkameraden. "Das ist die schönste Zeit im Jahr als Slalomfahrer. Für das trainiert man das ganze Jahr. Wir sind brennheiß für Schladming", sagte etwa Johannes Strolz.
"Das ist immer eine richtige Gaudi, da zu fahren", meinte Gstrein. "Das Nachtrennen ist ganz etwas Spezielles, wieder mit so vielen Fans da", befand Raschner. Der Hang lade zum Risiko ein, "man darf aber nicht sinnlos attackieren", erklärte der Tiroler, der mit Blickrichtung Saalbach noch "das Alzerl drauflegen" will.
Strolz braucht "ein bisschen mehr Wurschtigkeit"
Man könne nichts erzwingen, konstatierte Strolz. "Es ist halt die goldene Mitte aus Angriffslust und Gelassenheit", die es zu treffen gelte. "Ich habe das Gefühl, dass ich im ersten Durchgang noch ein bisschen mehr Wurschtigkeit brauche, dann müsste es passen."
Am dringendsten ein Ergebnis bräuchten am Mittwoch (17.45 und 20.45 Uhr/live ORF 1) Matt und Pertl, wenn sie noch auf den WM-Zug aufspringen wollen.
Feller versuchte, die Enttäuschung nach dem neunten Platz in Kitzbühel schnell wegzustecken. Wenn er bei einem Heimrennen vor so vielen Fans am Start stehe, "werde ich von Haus aus probieren, auf Sieg zu fahren, da ist egal, was in den Rennen zuvor passiert ist", erklärte er.
"Die Vergangenheit liegt in der Vergangenheit, das kann ich nicht mehr ändern", sagte er über die laufende Saison.
Noel kommt in Topform nach Schladming
Stärkster Slalom-Läufer der Gegenwart ist der Franzose Clement Noel, der am Sonntag in Kitzbühel gewonnen hat. Es war bereits sein vierter Sieg in der laufenden Saison, der Olympiasieger ist mit insgesamt 14 Siegen nun auch der erfolgreichste Slalom-Läufer Frankreichs in der Weltcup-Geschichte.
"Ich habe das Gefühl, dass ich zu 100 Prozent bei der Sache bin", sagte Noel. "Im Moment ist das wirklich meine beste Saison überhaupt, vier Siege. Ich hoffe einfach, dass ich so weitermachen und es genießen kann."
Zuletzt kam in der Saison 2018/19 mit Marcel Hirscher ein Mann mit vier Slalom-Siegen nach Schladming, wo er dann ebenfalls triumphierte. Noel hat in Schladming bisher einmal gewonnen, das war 2023. Nightrace-Rekordsieger ist - gleichauf mit Benjamin Raich - Henrik Kristoffersen.
Viermal hat der Norweger das Flutlicht-Spektakel für sich entschieden, zuletzt 2020. Der Deutsche Linus Straßer hat zwei Siege (2022, 2024) auf dem persönlichen Konto.