"Flasche leer", sagt Manuel Feller frei nach Giovanni Trapattoni.
Der Nacht-Slalom auf der Planai war für den ÖSV-Star der Schlusspunkt anstrengender Tage in Kitzbühel und Schladming. Nach Platz zwei im Riesentorlauf beendete Feller das Nightrace auf Platz fünf. Rennergebnis >>>
"Schlussendlich muss ich zufrieden sein, dass ich mit dem Patzer das Ziel gesehen habe. Andererseits tut es schon weh, weil ein dritter Platz in Reichweite gewesen wäre", hadert Feller.
Zwölf Hundertstel fehlten dem Führenden im Slalom-Weltcup vor ausverkaufter Kulisse (22.500 Zuschauer) auf das wie schon in Kitzbühel verpasste Podest. Nach dem ersten Lauf war Feller nur Achter.
"Der erste Durchgang war nicht ideal, da haben wir uns vom Material ein bisschen vergriffen. Der 2. Durchgang hätte vom Setup gut gepasst, da habe ich dann Skifahrerisch ein paar Fehler gemacht", erklärt Feller. "Vor dieser Kulisse tut es immer weh, wenn man kein grünes Licht im Ziel sieht und das ein bisschen zelebrieren und feiern kann."
"Jetzt habe ich mir das eine oder andere Bier verdient"
Feiern wollte der Gewinner von drei Saison-Slaloms am Abend nach dem Nightrace dennoch, auch wenn die vergangenen Tage viel Energie gekostet haben. Nach seinem Podestplatz im Riesentorlauf am Dienstag sei er erst um ein Uhr in der Früh ins Bett gekommen.
"Das kann man sich von außen gar nicht vorstellen, wie sehr das zehrt. Für den dritten Durchgang reicht’s noch", grinst Feller.
"Das habe ich mir, glaube ich, verdient nach den letzten Wochen. Ich bin eigentlich nach jedem Rennen, wenn's funktioniert hat, nur im Auto gesessen, bin irgendwann mitten in der Nacht nach Hause gekommen und habe am nächsten Tag schon wieder weitergearbeitet. Jetzt haben wir eine relativ lange Rennpause, da habe ich mir das eine oder andere Bier verdient."
Dabei will er das bisher Erreichte auch sacken lassen.
"Dann gehen wir die nächste Etappe an"
"Wer hätte gedacht, dass ich im Riesentorlauf einen zweiten Platz einfahre und in den Slaloms weiter nie schlechter als Fünfter bin? Es war ein anstrengender und erfolgreicher Monat", sagt Feller und kündigt an: "Dann gehen wir die nächste Etappe an."
Damit meint er vor allem die "zweite Hälfte" der Slalom-Saison. Nach sechs von zwölf Rennen führt Feller die Slalom-Wertung 132 Punkte vor Kitzbühel- und Schladming-Sieger Straßer an.
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"Der Linus lässt sich nicht lumpen, der startet da jetzt eine gehörige Aufholjagd", weiß Feller. Die Slalom-Kugel spiele bei ihm derzeit aber noch eine Nebenrolle. "Es ist jetzt mal die Hälfte vorbei, von dem her braucht man da jetzt noch nicht drüber reden. Nach Amerika kann man sich mal Gedanken drüber machen."