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Wird Marco Schwarz zu einer "eierlegenden Wollmilchsau"?

Dass Österreich die WM in Frankreich ohne Gold verlassen musste, schmerzt. Dafür präsentierte sich ein Kärntner in Courchevel als künftiger Kristall-Favorit.

Wird Marco Schwarz zu einer Foto: © GEPA

Marco Schwarz eine eierlegende Wollmilchsau? Laut Duden ist damit eine Person gemeint, die sehr viele Eigenschaften auf einmal aufweist.

Ein Ski-Ass das viele Fähigkeiten zeitgleich ausspielt. Ein Profi, der allen Ansprüchen genügt!

Marco Schwarz startete bei der WM in Courchevel in fünf Disziplinen und landete fünf Mal in den Top 6 - beeindruckend!

Hauchdünn am 2. Kombi-Gold vorbei

Zum WM-Auftakt war Schwarz der Goldmedaille ganz nahe. In der Kombination verhinderte ein schwerer Fehler im Slalom wenige Tore vor dem Ziel die erfolgreiche Titelverteidigung.

Schwarz lag auf dem Weg zum Sieg knapp vier Zehntel-Sekunden vor Lokalmatador Alexis Pinturault, als er patzte und sich 0,10 Sekunden hinter dem Franzosen mit Silber begnügen musste.

Im Super-G kostete Schwarz neuerlich ein Patzer vor dem Ziel eine mögliche Bronzemedaille. Beim Highspeed-Hoppala im vorletzten Tor war viel Glück dabei, dass der 27-Jährige nicht schwer zu Sturz kam. Rang sechs - 0,33 Sekunden hinter dem Podest - war aller Ehren wert.

Überragende Abfahrt und ein Traumlauf im "Riesen"

Es folgte ein überragender vierter Rang mit Startnummer 21 in der technisch schwierigen WM-Abfahrt.

Lediglich 0,04 Sekunden fehlten dem mutigen Radentheiner auf Sensations-Bronze bei seinem erst zweiten Abfahrtsstart auf Weltklasse-Niveau. Beim Lauberhorn-Rennen in Wengen belegte er im Jänner den 6. Rang.

Im Riesentorlauf staunten alle über den Traumlauf von Schwarz im 1. Durchgang, als er mit einer genialen Fahrt den späteren Weltmeister Marco Odermatt klar distanzierte. Im Finale verhinderte neuerlich ein Fehler im schattigen Zielbereich den ganz großen Coup.

Bronze (nur 0,40 hinter Odermatt und 0,08 hinter dessen Schweizer Landsmann Loic Meillard) zeigten aber das unglaubliche Potenzial des 1,85 Meter großen und 88 kg schweren Top-Athleten.

Medaillenspiegel der Ski-WM 2023>>>

Dass im abschließenden Slalom für Schwarz dann "nur" Rang 6 heraussprang, war unter anderem wohl auch dem strengen Programm der 14 Tage in Courchevel geschuldet.

Sei's drum. Schwarz war neben Odermatt und Mikaela Shiffrin UNSER Star der 47. Ski-WM. Und ab sofort ist die Diskussion eröffnet, ob der Draufgänger in den Speedbereich wechseln soll, ein Technik-Spezialist bleibt oder alle Disziplinen ausüben kann.

Assinger: "Marco gehört in die Abfahrt!"

Armin Assinger erklärt in seiner WM-Analyse in der Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar-7" (ServusTV) über seinen Kärntner Landsmann: "Marco hat eine Speed-Vergangenheit, kommt von der Abfahrt. Er ist das beste Beispiel, dass jemand mit perfekter Technik, Mut und Herz vorne mitfahren kann. Marco gehört in die Abfahrt!"

Assinger sieht zudem eine Win-win-Situation: "Er kann und wird seinen Teamkollegen mit seiner Art, eine Abfahrt zu bestreiten, einen Push geben. Auch das sehe ich als Ansatz beim ÖSV."

Soll Schwarz ganz zu den "Schussfahrern" wechseln? 

Auch ServusTV-Ski-Experte Philipp Schörghofer hat dazu eine Meinung und ist voll des Lobes über den 27-Jährigen: "Marco hat so eine Dynamik. Auch im Riesentorlauf. Das hat ihm sehr gut geholfen, diesen einen Schritt zu machen. Super-G und Abfahrt waren aber auch unglaublich."

Schörghofer: "Marco ist ein schmales Mann'l mit Mega-Schmalz!"

Schörgis Urteil: "Der hat so einen Grundspeed, den kannst du nicht lernen. Marco ist so ein schmales Mann'l, aber hat so richtig Schmalz, das ist unglaublich."

Schwarz, der im Sommer in Chile ausgiebig für Abfahrt und Super-G trainierte, lässt sich die Zukunft offen.

Der Allrounder weiß, dass er - so er verletzungsfrei bleibt - auch ein Kandidat für den Gewinn des Gesamtweltcups ist.

Auch dazu haben Assinger und Schörghofer eine Meinung: "Wer alles fährt und überall Vierter, Fünfter oder Sechster wird, der hat gegen Odermatt, der in zwei oder gar drei Disziplinen viele Rennen gewinnt, keine Chance. Daher wird bei Schwarz wohl der Slalom auf der Strecke bleiben müssen..."

Wie siehst du das? Soll Schwarz sich spezialisieren oder als "eierlegende Wollmilchsau" unter Beweis stellen, dass die Alleskönner im Weltcup nicht aussterben?

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