Dominanz hat in dieser Riesentorlauf-Saison wieder einen Namen: Marco Odermatt!
Der Schweizer liefert bei seinem Heimrennen in Adelboden erneut eine "Riesen"-Show ab, gewinnt in eindrucksvoller Manier bereits zum dritten Mal in Folge am Chuenisbärgli und feiert zugleich seinen siebenten Sieg im Riesentorlauf en suite. Rennergebnis >>>
Das Kunststück des lupenreinen Hattricks im Berner Oberland gelang zuvor nur ÖSV-Legende Hermann Maier, der im Jahr 2001 ebenfalls drei Mal in Folge den wohl spektakulärsten Riesentorlauf des Weltcups für sich entscheiden konnte.
Siegerliste: RTL in Adelboden >>>
Im Slalom gelang der Adelboden-Hattrick übrigens als bisher einzigem Rennläufer Marcel Hirscher (2012-2014).
"Diese Stimmung mit diesen Fans, diese Emotionen, die Begeisterung, die Freude von all den Zuschauern zu spüren, das macht es natürlich spezieller als an anderen Orten", sagt Odermatt nach seinem insgesamt 29. Weltcup-Sieg.
Damit zog der Schweizer mit Stephan Eberharter gleich - ewige Bestenliste>>>
Odermatt: "Dann muss man nicht das letzte Hemd geben"
Den Grundstein legte "Odi" bereits im ersten Durchgang, in dem er sich in eindrucksvoller Manier mit rund einer Sekunde, auf dem aufgrund dichten Nebels verkürzten Lauf, vor ÖSV-Athlet Stefan Brennsteiner und Aleksander Aamodt Kilde durchsetzen konnte.
Für den 26-Jährigen stellte der erste Lauf den wesentlichen Baustein seines Erfolgs dar, wie er selbst im ORF-Interview verrät:
"Der Vorsprung aus dem ersten Lauf hat natürlich geholfen, denn wenn man im ersten Durchgang nur gleich schnell wie die Konkurrenz ist, dann muss man im Finale doch nochmal Gas geben. Mit einer Sekunde Vorsprung fährt sich das, bei solchen Bedingungen, wo man nicht weit sieht, natürlich leichter, auch weil man vielleicht nicht das letzte Hemd geben muss."
Neben dem beruhigenden Zeitvorsprung nach den ersten rund 58 Fahrsekunden stellten die eigenen Fans, die das legendäre Zielstadion am Chuenisbärgli erneut zum beben brachten, für den 26-Jährigen ebenso einen entscheidenden Faktor für den wiederkehrenden Erfolg dar, wie Odermatt weiter betont.
Odermatt sieht Gesamtweltcup nicht in trockenen Tüchern
Trotz des Ausfalls von ÖSV-Ass Marco Schwarz, der bis zu seiner schweren Knieverletzung in Bormio als schärfster Konkurrent Odermatts im Kampf um den Gesamtweltcup galt, will der strahlende Sieger der Tages dennoch bescheiden bleiben. Auch weil Aleksander Aamodt Kilde, der als etatmäßiges Speed-Ass gilt, mit Rang zwei vor Kroatiens Filip Zubcic sein erstes Podest im Riesentorlauf einfahren konnte.
"Für die Medien war nach der Verletzung von Marco (Schwarz, Anm.) bereits alles klar im Hinblick auf den Gesamtweltcup. Ich weiß aber, dass Aleksander (Kilde, Anm.) auch im Riesentorlauf super skifahren kann, das hat er in den Trainings bereits bewiesen und heute auch wieder perfekt umgesetzt", findet Odermatt lobende Worte für Kilde.
Heißeste Phase des Jahres
Zwar liegt Odermatt mit aktuell 416 Zählern Vorsprung auf Kilde weit im Gesamtweltcup voraus. Dass Kilde nun aber auch in einer Technik-Disziplin neue Sphären erreichen konnte, heizt das Duell womöglich zur heißesten Zeit der Weltcup-Saison wieder an.
Die in Kürze anstehenden Speed-Wochenenden in Wengen, Kitzbühel und Chamonix, sowie der Nacht-Riesentorlauf auf der Schladminger Planai bringen demnach mit Sicherheit jede Menge Brisanz und Spannung in das aktuell klar entschieden wirkende Duell zwischen dem Schweizer und dem Norweger.