Nach der Absage des Ski-Weltcup-Klassikers in Wegen veröffentlicht die FIS bereits ein Ersatzprogramm für die Alpin-Herren.
Weil die Lauberhorn-Rennen wegen eines Corona-Anstiegs in Wengen nicht stattfinden, zieht der Herren-Weltcup-Tross schon eine Woche früher nach Kitzbühel, wo am kommenden Wochenende zwei Slaloms über die Bühne gehen. Am 16. Jänner findet der Wengen-Ersatz-Slalom statt, nur einen Tag später der vorgezogene Hahnenkamm-Slalom. Zu welcher Uhrzeit die beiden Läufe gestartet werden, ist noch nicht festgelegt.
Nach den Technikern kommen dann in der Woche darauf die Speed-Spezialisten zu ihren Auftritten in Kitzbühel. Nach drei geplanten Abfahrtstrainings gibt es am Freitag, den 22. Jänner eine erste Wengen-Ersatz-Abfahrt auf der legendären Streif (ab 11:30 Uhr).
Am Samstag, dem 23. Jänner, findet dann die traditionelle Hahnenkamm-Abfahrt statt (11:30 Uhr). Der Super-G am Sonntag, dem 24. Jänner, bildet den Abschluss für eine einzigartige "Kitzbühel-Woche".
Für Matthias Mayer gibt es damit im Jahr 2021 die doppelte Chance, seinen Streif-Sieg aus dem Vorjahr zu verteidigen. Die traditionellen Fanmassen wie bei seinem letztjährigen Sieg (Bild) dürfen dieses Jahr aufgrund der Corona-Pandemie allerdings nicht anwesend sein.
Lange Unklarheit wegen Lauberhorn-Rennen
Nach einem erneuten Anstieg der Corona-Infektionen hatte die Berner Gesundheitsdirektion den Lauberhorn-Rennen am Montag einen Riegel vorgeschoben. Noch am Sonntag hatten die Behörden im Kanton Bern nach einigem Hin und Her grünes Licht für die Traditionsveranstaltung gegeben. Grund für das Umdenken war, dass sich die Corona-Situation über Nacht noch einmal verschlechtert hatte.
Schon am Montagvormittag waren deshalb die Mannschaften vom Internationalen Skiverband (FIS) aufgefordert worden, die Anreise nach Wengen zu stoppen. Am Nachmittag folgte dann die offizielle Absage, nachdem die Behörden wegen alarmierender Zahlen ihre Erlaubnis für die Austragung des Weltcups zurückgenommen hatten.
"Eine sichere Durchführung ist unter der aktuellen Pandemie-Situation gemäß der Einschätzung der Fachleute nicht möglich", teilte das Organisationskomitee (OK) der Lauberhornrennen zur Absage mit. In Wengen hatte sich das Virus seit Mitte Dezember sehr schnell verbreitet. In nur vier Wochen wurden über 60 Fälle innerhalb der Wengener Bevölkerung gemeldet, nachdem es vorher fast keine Fälle gegeben hatte.
Auf dem Programm wären im Berner Oberland vom Freitag bis Sonntag zwei Abfahrten und ein Slalom gestanden. Zuschauer wären keine zugelassen gewesen. Den Organisatoren kommt nun zugute, dass die bis 2021 gültige Versicherung auch den Ausfall der Rennen aufgrund einer Pandemie abdeckt. Die finanziellen Konsequenzen sind damit überschaubar.
(Text wird nach VIDEO fortgesetzt)
Hardcore-Programm für Speed-Asse
In Kitzbühel ist das erste Abfahrtstraining am Dienstag in einer Woche (19. Jänner) angesetzt, am Mittwoch und Donnerstag folgen weitere. Sollte alles planmäßig stattfinden, müssten die Speed-Spezialisten somit sechs Mal in sechs Tagen die Streif hinunterjagen.
"In einer solchen außergewöhnlichen Situationen benötigt es mutige Entscheidungen. Es tut mir für die Schweiz sehr leid, doch auf Basis der guten Zusammenarbeit mit Swiss-Ski und aufgrund unserer verlässlichen Partner in Österreich konnten wir diese weitreichende Entscheidung treffen", wurde ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel in einer Aussendung zitiert.
FIS-Rennchef Markus Waldner sprach von einer "sehr schwierigen" Saison. "Aber diese Entscheidung war notwendig. Für Flexibilität und kurzfristige Veränderungen bereit zu sein war von Beginn weg die Devise für die Saison", sagte der Südtiroler und dankte besonders dem ÖSV und dem Kitzbüheler Ski Club. "So kurzfristige Entscheidungen zu treffen und umzusetzen ist eine österreichische und Kitzbüheler Besonderheit."