Es war wieder einer dieser Traumtage in Saalbach-Hinterglemm.
Blauer Himmel, Sonnenschein, dazu die besten Super-G-Läufer des Winters bei ihrem finalen Rennen.
Einen Schweizer Dreifachsieg hätte es aus österreichischer Sicht bei der WM-Generalprobe aber nicht unbedingt gebraucht. Ergebnis des Super-G >>>
"Ich vergönne der Schweiz den Dreifachsieg. Aber ich hoffe, dass es bei der WM anders ausschaut. Da fahren wir auf einer anderen Strecke, die Schneeverhältnisse werden auch anders sein. Dann werden wir es ihnen nicht mehr so leicht machen", kündigt Vincent Kriechmayr an.
Kriechmayr: "Das war eines der größten Lettn'-Rennen, das ich je erlebt habe"
Der Oberösterreicher war als Sechster wieder Österreichs Bester. Kriechmayr, der vor dem Rennen noch auf ein Kugel-Wunder hoffen konnte, beendete die Saison als zweitbester Super-G-Fahrer 86 Punkte hinter Marco Odermatt.
Der Superstar war hinter seinen Landsmännern Stefan Rogentin, Loic Meillard und Arnaud Boisset bei nachlassender Piste "nur" viertbester Schweizer.
"Das war mitunter eines der größten Salz-Rennen oder Lettn'-Rennen, wie man bei uns sagt, das ich je erlebt habe. Aber die Verantwortlichen haben trotzdem einen guten Job gemacht, es hat gestern den ganzen Tag geschüttet. Wir sind froh, dass wir heute ein Rennen gehabt haben. Wir haben davor schon gewusst, dass die Nummer entscheidend sein wird", sagt Kriechmayr.
Die an der Spitze liegenden Schweizer hätten gute Nummern gehabt, "aber die haben sie auch ausgenutzt. Das ist eine super starke Mannschaft. Vor allem die Jungen, die da nachkommen", muss der Oberösterreicher anerkennen.
"Wir haben auch eine gute Mannschaft und ein super Trainerteam. Die reißen sich den Allerwertesten auf und wir können nicht das wiedergeben, was sie für uns da leisten", spart Kriechmayr wie gewohnt nicht mit Selbstkritik.
Odermatt froh: "Sonst wäre es vielleicht noch einmal knapp geworden"
Wie Odermatt, der nach dem Gesamt- und Riesentorlaufweltcup seine dritte Kugel in diesem Winter abstaubte, war Kriechmayr im Startnummernrennen diesmal ohne Siegchance.
"Ich glaube, dass ich zwei, drei Zehntel finde. Der Sieg war natürlich mit der Nummer nicht mehr drin. Ich habe schon oft eine Nummern-Fettn' gehabt, in dem Fall halt nicht. Es war natürlich sehr weich, damit haben wir gerechnet. Aber man hätte es vielleicht eine Spur enger fahren können. Ich glaube, es wär in meinem Fall ein bisschen mehr am Limit gegangen", analysiert Kriechmayr.
Odermatt war froh, Kriechmayr als unmittelbaren Startnummern-Nachbarn (14 und 15) gezogen zu haben. "Sonst wäre es vielleicht noch einmal knapp geworden. Man hat gesehen, es war von Anfang an warm, wurde von Läufer zu Läufer wärmer."
Das letzte Saisonrennen findet am Sonntag mit der Abfahrt (11:15 Uhr im LIVE-Ticker >>>) statt - und könnte mit Odermatts nächstem Kugel-Triumph enden.
Kriechmayr-Lob für Saalbach: "Ein mehr als würdiger WM-Ort"
"Eine vordere Nummer wär' geschickt", lacht Kriechmayr in Hinblick auf die Abfahrt. Er hoffe aufgrund der bescheidenen Wettervorhersagen auf ein Rennen. "Aber wie es kommt, kommt's. Ich will mich nochmal besser präsentieren."
Saalbach-Hinterglemm als Veranstalter präsentiere sich schon jetzt gut. "Großes Kompliment", sagt Kriechmayr. "Die haben einen guten Job gemacht, nicht nur was die Piste betrifft, sondern auch generell das Rundherum. Es ist eine super Stimmung - ein mehr als würdiger Austragungsort für die WM."