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1. Saisonsieg! Kriechmayr: "Habe mein Leben riskiert"

Der Oberösterreicher beschert dem ÖSV mit einem Husarenritt den ersten Saisonsieg. Die Saslong erweist sich wieder einmal als unberechenbar.

1. Saisonsieg! Kriechmayr: Foto: © GEPA

Es ist geschafft! Im 17. Saisonrennen erlöst Vincent Kriechmayr den ÖSV in der ersten Abfahrt in Gröden mit dem Premierensieg in dieser Saison (Rennbericht >>>).

Der letzte ÖSV-Abfahrtssieger in Gröden, Max Franz, konnte das Rennen nach seiner schweren Verletzung vor rund einem Monat nur vom Fernseher aus verfolgen.

Der Kärntner gewann 2016 vor Aksel Lund Svindal und Steven Nyman. Seitdem dominierten in Gröden hauptsächlich die Norweger, die dank Svindal (2017) und Aleksander Aamodt Kilde (2018 und 2020) drei Siege in Folge feiern konnten, ehe Bryce Bennett im Vorjahr für eine Überraschung sorgte.

Der dreifache Saisonsieger Kilde musste sich diesmal mit dem fünften Platz begnügen. Bei Kriechmayr fällt nach seinem 13. Weltcupsieg eine große Last ab: "Man hat ja bei den letzten Abfahrten gesehen, dass ich überhaupt nicht dabei bin", meint der 31-Jährige im ORF-Interview.

"Ich habe mein Leben riskiert und versucht, voll am Limit zu sein." Der Oberösterreicher schnappt dem Schweizer Marco Odermatt dessen ersten Abfahrtssieg um 0,11 Sekunden weg, nur hauchdünn dahinter platziert sich Matthias Mayer (+0,13) auf Platz drei.

Knappe Zeitabstände sorgen für Spannung

Auf der verkürzten Saslong, wo es erst bei der zweiten Abfahrt am Samstag vom üblichen Start losgeht, fallen die Zeitabstände bei nur knapp eineinhalb Minuten Fahrzeit wie erwartet sehr eng aus. Ganze 29 Fahrer klassieren sich am Ende innerhalb einer Sekunde.

"Bei der Ciaslat habe ich mir vielleicht zwei Prozent Reserve gegeben. Bei so einer verkürzten Abfahrt darf man keinen Millimeter herschenken", spricht Kriechmayr über die Wichtigkeit, von oben bis unten am Limit zu bleiben.

Der geschlagene Odermatt ist trotz des verpassten Sieges zufrieden mit seiner Leistung: "Ich wusste nicht, ob ich heute in die Punkte fahre", überrascht der Schweizer mit seiner Aussage.

"Dass es geklappt hat, auf dieser Strecke schnell zu sein, ist sehr cool." Der Gesamtweltcupsieger der vergangenen Saison baut seine Führung im Gesamtklassement auf Kilde aus und will im Super-G erneut angreifen.

Nur zwei Hundertstel hinter Odermatt wird Matthias Mayer Dritter, der sein Rennen als okay bezeichnet: "Ich habe mich gescheit reingeklemmt. Man wird immer irgendwo was finden. Über die Kamelbuckel hat es mich ein bisschen durchgestreckt, da habe ich sicherlich ein bisschen Zeit verloren", so der Kärntner, der sich insgeheim vermutlich mehr erhofft hätte. 

Hemetsberger scheidet mit Bestzeit aus

Der große Pechvogel des Tages ist Daniel Hemetsberger, der mit Zwischenbestzeit auf der Ciaslat-Wiese stürzt und ausscheidet. "Im Moment tut mir hauptsächlich das Gesicht weh. Die Lippen sind ein bisschen taub und die Nase", meint der Oberösterreicher. 

Schwerer verletzt hat sich der 31-Jährige zum Glück nicht und blickt bereits mit Zuversicht auf die nächsten Rennen: "Es freut mich, dass wir ein bisschen einen Speed gefunden haben heute. Am Samstag haben wir natürlich wieder das Gleitstück dabei, aber ich werde da auch alles probieren und hoffen, dass ich einen ähnlichen Speed an den Tag legen kann."

Als drittschnellster Österreicher belegt der mit Startnummer eins gestartete Otmar Striedinger Platz 12 (+0,53). Christopher Neumayer (+0,83) als 21. und Stefan Babinsky (+0,84) als 22. komplettieren ein respektables ÖSV-Teamergebnis.

Julian Schütter liegt nach drei Sektoren noch gleichauf mit Kriechmayr, leistet sich dann aber einen groben Schnitzer und wird auf Platz 44 durchgereicht. Christoph Krenn wird 58. 

Zittern bis zum Schluss

Die Saslong erweist sich wieder einmal als Überraschungstüte. Selbst Fahrer mit hohen Startnummern sorgen mit starken Zeiten bis zum Schluss für Spannung.

Der Franzose Nils Allegre liegt mit Startnummer 51 bei der letzten Zwischenzeit noch eine Zehntelsekunde vor Kriechmayr und fällt im dunkler werdenden Schlussabschnitt noch auf Rang acht zurück. 

In Gröden geht es am Freitag mit einem Super-G weiter, am Samstag findet die zweite Abfahrt statt, die wieder wie gewohnt das obere Gleitstück beinhalten wird. Beide Rennen gibt es ab 11:45 Uhr im LIVE-Ticker >>>


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