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Kriechmayr: Erst "blöd angeschaut", dann Heimsieg

Mit seiner Nummernwahl sorgt Kriechmayr für "schiefe" Blicke, am Ende strahlt er über Heimsieg:

Kriechmayr: Erst Foto: © GEPA

Das Risiko bei der Startnummernvergabe wird belohnt: Vincent Kriechmayr ist mit Nummer 1 die Nummer 1 im Super-G von Hinterstoder.

Der Oberösterreicher hält dem Druck beim Heimrennen stand und beschert sich damit den emotionalsten Triumph seiner Karriere. Lauberhorn war bisher mein schönster Sieg, aber hier vor Heimpublikum ist es etwas ganz Besonderes", sagte Kriechmayr nach seinem sechsten Erfolg im Weltcup.

Seine Entscheidung für Nummer 1 im Super-G sorgte zunächst für etwas Überraschung. "Es haben mich schon einige blöd angeschaut, weil sie es nicht geglaubt haben. Aber die Nummer war heute mit Sicherheit die richtige Entscheidung."

Dabei habe er sich gar nicht so sehr aufgrund der Pistenverhältnisse für die früher Nummer entschieden. "Ich denke, die ersten paar Nummern hatten es ziemlich gleich. Aber wir haben hier trainiert und ich hatte genug Selbstvertrauen."

Und mit einem Schmunzeln ergänzt er: "Ich wollte mal oben wegfahren ohne irgendeinem Funkspruch der Trainer. Das ist scheinbar nicht so schlecht gelaufen!"

"Normal schlafe ich wie ein Baby"

Er schaffte den mentalen Drahtseilakt. "Ich war selten so nervös wie heute", gesteht der 28-Jährige.

"Normalerweise schlafe ich wie ein Baby. Die Erwartungshaltung von den Fans und an mich selbst war groß. Dass ich dem standgehalten habe, ist speziell."

Kriechmayr, der als erster Österreicher seit Philipp Schörghofer 2011 in Hinterstoder gewann, wollte nach kurzen Feierlichkeiten "ganz leicht" wieder in den Rennmodus finden. "Die Kombi ist für mich auch ein wichtiger Bewerb. Es wird ein langer Tag, aber ich will auch dort vorne mitfahren."

Kilde muss Nuller hinnehmen

Der Gesamtweltcup-Führende Aleksander Aamodt Kilde kam am Samstag zu Sturz und berichtete von einem schmerzenden Knie. Sein Start in der Kombination am Sonntag (Super-G/9.45, Slalom/12.45) sei aber nicht in Gefahr, so Kilde. Er büßte die Spitzenposition in der Disziplinwertung ein und fiel auf Rang drei hinter Caviezel und Kriechmayr zurück.

"Jeder weiß, dass das Weltcupfinale wackelt, also wird es in Kvitfjell sicher ein sehr interessantes Rennen werden", wusste Kriechmayr, der drei Pünktchen Rückstand auf den Schweizer hat.

Mayer sucht "drei Hundertstel auf den Doppelsieg"

Hauchzart zurück in einem Rennen bei Föhnwetter lag Mayer. "Die drei Hundertstel auf den österreichischen Doppelsieg sucht man überall. Es ist ein irrsinnig schwerer Hang, sehr technisch und sehr anspruchsvoll", sagte der mit Nummer neun gestartete Kärntner.

"Gratulation an den Vinc, er hat voll riskiert und es hat sich ausgezahlt." Mit 41 Zählern Rückstand auf Caviezel hat auch er trotz seinem "Nuller" in Saalbach noch Chancen auf Kristall.

Pinturault: Gesamtweltcup wieder offen

Kilde führt nach wie vor im Gesamtweltcup. Vor dem kommenden Heimspiel in Kvitjell hat er 65 Punkte Vorsprung auf seinen Landsmann Henrik Kristoffersen, der 22. wurde. Alexis Pinturault war als Vierter (+0,24) einer der Gewinner. "Der Kampf ist nun wieder offen", sagte der 74 Punkte zurückliegende Franzose.

Techniker und Speed-Spezialisten hätten nun etwa gleich viele Rennen. "Aber er hat noch den Vorteil des Führenden", sagte Pinturault, der in seiner Paradedisziplin Kombination am Sonntag neuerlich Boden gutmachen könnte.

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