Der überraschende Rücktritt von Lucas Braathen unmittelbar vor Saisonstart ist auch beim Slalom-Auftakt in Gurgl ein Thema.
Klarerweise, gewann der Norweger doch den Slalomweltcup 2022/23.
"Es braucht große Persönlichkeiten"
Die Konkurrenz zieht vor dem dreifachen Weltcupsieger jedenfalls den Hut. "Die Entscheidung ist für den ganzen Skisport nicht gut. Es braucht große Persönlichkeiten im Sport“, streicht etwa Teamkollege Henrik Kristoffersen im ORF-Interview hervor.
Ähnliche Stimmen kommen aus dem Ski-Austria-Lager. "Er war ein Typ, für den die Leute den Fernseher eingeschalten haben“, meint Manuel Feller, der selbst auch als Typ bekannt ist.
Marco Schwarz sieht es wie sein Landsmann: "Er hat dem Skisport richtig gutgetan. Er war ein bisschen ein Paradiesvogel, er ist aufgefallen.“
Braathen selbst meinte bei seiner Abschieds-Erklärung in Sölden: "Ich denke, der Sport hat Platz diesen Typ Mensch. Mein Verband leider nicht.“
Der angesprochene Verband gab sich in Person von Sportdirektor Ryste durchaus selbstkritisch: "Wir haben offensichtlich nicht alles richtig gemacht, wenn ein Athlet mit 23 Jahren aufhört.“
Kristoffersen--Kritik: "Verband nimmt alles"
Allerdings war das Thema "Typ“ nur ein Aspekt des Rücktritts. Schon länger schwellt in Norwegen ein Konflikt um die Vermarktungsrechte der Athleten.
Ein Thema, bei dem auch Kristoffersen schon das eine oder andere Mal aneckte. Wenig verwunderlich, dass der Weltmeister hier nachlegt.
"Im Moment ist es vielleicht so, dass der norwegische Verband ein bisschen zu viel nimmt“, so Kristoffersen. Nachsatz: "Oder eigentlich nimmt er alles.“
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