Mit Laufbestzeit im Finale und Rang sechs im Adelboden-RTL zeigt Roland Leitinger beim Klassiker auf.
"Gott sei Dank! Im ersten Durchgang war das einfach zu wenig, ich habe Schadensbegrenzung gemacht und bin richtig geil Ski gefahren", atmet der Salzburger auf.
Er weiß aber, was er zu tun hat: "Ich muss mehr der Draufgängertyp sein und wenn die Piste so gut ist, permanent attackieren. Das braucht es für die Weltspitze, gnadenlos Gas geben."
Nach den Rängen 19, 21 und 23 war es seine beste Saisonleistung im klassischen Riesentorlauf, im Parallel-Riesentorlauf zuletzt war er Dritter gewesen.
Ergebnis des Riesentorlaufs in Adelboden>>>
Schwarz sieht "Schritt nach vorne"
Marco Schwarz durfte als Elfter zufrieden sein, es war sein zweites gutes Ergebnis, denn Sechster war er bereits in Alta Badia gewesen.
"Ich habe Gas gegeben, ich habe ein, zwei Fehler gemacht, aber es war ein Schritt nach vorne und so kann es weitergehen", meinte der Kärntner, der sich von Halbzeitrang 21 verbesserte. "Ich habe im Schlusshang im ersten noch Reserven gehabt und im zweiten mehr Gas gegeben."
So ein enges Rennen auf so einem schwierigen Riesentorlaufhang zeuge von einem extrem hohem Niveau, wo man sich nichts erlauben dürfe.
Brennsteiner arbeitet sich trotz Fehlers vor
Stefan Brennsteiner baute im Finale einen großen Fehler ein, trotzdem fuhr er von 29 auf 15 nach vor. "Unten herunter habe ich auf Roland extrem viel verloren, aber er ist einen außerirdischen Zielhang gefahren. Für mich ist das zu wenig, der zweite Lauf war aber vom Angriff her schon viel besser. Darauf muss ich aufbauen."
Nichts wurde es aus den ersten Weltcuppunkten für Patrick Feurstein, der als 18. disqualifiziert wurde, weil er eine halbe Sekunde vor dem gültigen Zeitfenster gestartet war.
Ski-Party in Adelboden
Der Adelboden-Riesentorlauf wurde seinem Ruf als spektakulärer GS im Kalender mehr als gerecht. Perfekte Pistenverhältnisse ermöglichten im ersten Durchgang bei Traumwetter und vor Mega-Kulisse bis zum letzten Läufer Spitzenzeiten. Mehrere Läufer stellten das Klassement auf den Kopf bzw. sich in den Vordergrund.
So rauschte u.a. der Italiener Giovanni Borsotti mit der 53 noch auf den zweiten Halbzeitrang, nur 4/100 Sekunden hinter seinem Landsmann Luca de Aliprandini. Der Halbzeitführende fiel im Finale aus, Borsotti auf Rang 14 zurück.
Sehr zur Freude der Hausherren klassierte sich mit der 51 der bereits 27-jährige Schweizer Daniele Sette bei seinem allerdings erst vierten Weltcuprennen als 13., am Ende wurde es Platz 19.
Manfred Mölgg hatte als 30. nur 1,43 Sekunden Rückstand.
Matt: "Im Zielhang war es zu wenig"
Nicht in den zweiten Durchgang schafften es von den Österreichern Matthias Mayer als 35. (1,59), Michael Matt als 37. (1,74) und Dominik Raschner als 46. (2,97). Magnus Walch schied aus.
Matt wusste schon am Start aufgrund der Rückstände der Konkurrenten, dass die Piste in einem Topzustand ist. "Bis Steilhang-Einfahrt war ich dabei, im Zielhang war das leider zu wenig", sagte der Tiroler nach seinem ersten Riesentorlauf am Chuenisbärgli.
"Richtig geile Stimmung, richtig cool, Rennen zu fahren. Du hörst bis zum Start rauf alles, es geht zur Sache. Die perfekte Einstellung auf die Heimrennen."
Im Slalom am Sonntag ist er Österreichs heißeste Aktie. "Wenn man hier im Riesentorlauf-Tempo einmal runterschießt, tut man sich im Slalom auch gleich wieder leichter." Nach dem verpassten zweiten Durchgang in Madonna will er wieder vorne mitmischen.
"Mir geht es gut, ich lasse mich nicht drausbringen. Ich habe im Training vier, fünf Läufe gebraucht, um das Ganze abzustimmen. Jetzt schreibe ich mir das fürs nächste Jahr auf und nehme das her in Madonna. Und hier wird es auch ähnlich sein", sagte der Zweite von 2018 in Adelboden.