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Fellers emotionale Botschaft im Saalbacher Schnee

Im Moment seines größten Erfolgs dachte Manuel Feller an einen besonderen Menschen - und hatte Tränen in den Augen. Das schrieb er in den Schnee:

Fellers emotionale Botschaft im Saalbacher Schnee Foto: © GEPA

Er stellte die Kristallkugel in den Schnee, kniete sich hin und und schrieb mit seinen Fingern in den Schnee. 

Im Moment seines wohl größten Erfolgs, kurz nachdem er für den Gewinn des Slalom-Weltcups geehrte wurde, wurde Manuel Feller besonders emotional. 

Mit Tränen in den Augen stand der Fieberbrunner im Zielraum des Zwölferkogels in Saalbach-Hinterglemm. Es war der Name Matti, den Feller in den Schnee schrieb. 

"Das ist der Name eines Freundes, der vor eineinhalb Jahren, zwei Tage vor dem Saison-Auftakt in Sölden, verstorben ist und der mich extrem geprägt hat. Er hat mit dem Skisport nicht viel zu tun gehabt, er war mehr Skater und Snowboarder. Er hat mich vor allem in der Musik sehr geprägt und war der Zusammenhalt unseres Freundeskreises. Er hat mich massiv in meiner Persönlichkeit geprägt, ich wäre definitiv nicht die Person, die ich heute bin, wenn er nicht gewesen wäre. Ich wollte einfach diesen Moment mit ihm teilen, weil er heute sicher auch hier gewesen wäre", erklärt Feller seine Emotionen. 

"Neben meinen Kindern der schönste Moment meines Lebens"

Fast alle der über 10.000 Fans im Zielstadion sind nach Rennende geblieben und jubelten dem ÖSV-Star zu, der mit der Sonne um die Wette strahlte. Selbst die Oma war gekommen, um dem Enkel beim Stemmen der Kristallkugel live zuzujubeln.

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"Ich finde keine Worte, das zu beschreiben", sagt der sonst mit einem losen Mundwerk ausgestattete Feller. "Ein Podestplatz und die Kugel vor heimischen Fans, das ist ein Traum. Wenn man ein Drehbruch schreiben würde, würde man es wahrscheinlich genau so schreiben. Dass ich den größten Erfolg hier in Österreich, ein paar Kilometer Luftlinie von meinem Heimatort entfernt, mit meiner Familie und meinen Freunden, die mir wichtig sind, feiern kann, ist unglaublich", sagt der Fieberbrunner. 

Wie lange es dauern wird, "bis ich das realisiere", weiß Feller nicht. Die Ehrenrunde im Zielstadion am Fuße des Zwölferkogels vor tausenden Fans mit der Kugel in der Hand war Neuland für den 31-Jährigen. 

"Ich habe versucht, es zu genießen. Es war ein bisschen wie so eine Blase mit sehr viel Nebengeräuschen. Das war neben meinen Kindern sicher einer der schönsten Momente in meinem Leben", sagt Feller. 

"Wollte zeigen, dass ich der beste Slalom-Fahrer der Welt bin"

Bis zum Start hinauf im zweiten Durchgang habe er die Feller-Rufe gehört. Dass er mit Drucksituationen umgehen kann, hat der ÖSV-Star in dieser Saison aber schon mehrfach bewiesen, so auch beim Finale

"Ich habe das Publikum gehört und gewusst, dass das Ganze zelebriert wird. Ich habe schon gemeint, ich führe, weil ich so lange warten musste, das Startintervall wurde da definitiv nicht genau eingehalten", vermutet Feller mit einem Schmunzeln. "Das war mir in dem Moment aber wurscht. Ich wollte nochmal einen guten Lauf zeigen und Vollgas geben."

Der Moment, in dem er über die Ziellinie fuhr und es Grün aufgeleuchtet hat, "war der schönste Abschluss, den ich mir vorstellen hätte können". 

Es sei ihm besonders wichtig gewesen, zum Abschluss der Saison nochmal ein gutes Rennen zu zeigen. "Damit ich den Fans beweisen kann, warum ich die Kugel bekomme. Es war mir wichtig, dass ich zeige, dass ich derzeit der beste Slalom-Fahrer der Welt bin."

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