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Hirscher: "Ganz so ein Trottel bin ich auch nicht gewesen"

Marcel Hirscher im Interview über die Dominanz von Marco Odermatt, wie ihn Henrik Kristoffersen überrascht hat und wie lange es noch bis zum ersten Sieg dauert.

Hirscher: Foto: © GEPA

Marcel Hirscher hat dem alpinen Ski-Weltcup in Alta Badia nach langer Zeit wieder einen Besuch abgestattet (HIER nachlesen >>>).

"Es fühlt sich ehrlich gesagt völlig schräg an", antwortet Hirscher im "ORF" auf die Frage, wie es sich denn anfühlt, wieder einmal live vor Ort dabei zu sein.

Es sei gleichzeitig aber "super schön, wieder einmal da zu sein. Ich verbinde sehr viele positive Erinnerungen mit Alta Badia. Es ist unfassbar eigentlich, wenn man dann einmal die Seiten wechselt und sehr entspannt sein kann, einmal zuschauen darf. Ein Geschenk, einmal so da zu sein", so der frühere Ausnahmeathlet weiter.

"Odermatt an solchen Tagen schwer zu biegen"

Während des Riesentorlaufs auf der Gran Risa, wo Hirscher mit acht Erfolgen Rekordsieger ist, feuerte er am Montag Henrik Kristoffersen an. Der Norweger wurde mit Skiern seiner Firma Van Deer-Red Bull Sports Zweiter hinter Marco Odermatt (Rennbericht >>>).

Hirscher wusste bereits nach dem ersten Durchgang, dass "Odermatt an so einem Tag sicher schwer zu biegen ist, aber: Uns gibt es jetzt 15 Monate und wir fahren ums Podium - ich finde es ziemlich cool", sagt der Salzburger.

Im Interview nimmt der achtfache Gesamtweltcup-Sieger zu den beiden Athleten ebenso Stellung wie zu seiner neuen Funktion oder einem täuschend echten Hirscher-Double.

Frage: Haben Sie das Gefühl, es ist Ihnen etwas abgegangen, wenn Sie jetzt wieder bei einem Weltcup-Rennen sind?

Marcel Hirscher: Als Vorläufer zu fahren wäre geil, das ist keine Frage. So eine Piste kriegst du einfach selten beziehungsweise nie. Das wäre natürlich schon ein cooles Gefühl, weil Skifahren wird mir mein Leben lang taugen.

"Er überrascht uns jeden Tag aufs Neue - vor allem menschlich. Echt ein cooler Typ, das hätte ich vor ein paar Jahren nicht gesagt."

Hirscher über Henrik Kristoffersen

Frage: Wie läuft es in der neuen Rolle, in der Sie hier sind?

Hirscher: Es ist cool, mit einem Athleten wie dem Henrik arbeiten zu dürfen. Er überrascht uns jeden Tag aufs Neue - vor allem menschlich. Echt ein cooler Typ, das hätte ich vor ein paar Jahren nicht gesagt. Er ist so willig. Er will, er möchte. Da merkst du, er ist mit sich im Reinen. Er hat nicht das Ego wie viele andere, die sagen: ich weiß eh alles besser. Es macht Spaß.

Frage: Wie lange dauert es noch bis zum ersten Sieg von Van Deer?

Hirscher: Es ist schwer zu sagen. Wir sind vom Grundspeed noch nicht, wo der Odermatt ist, aber knapp dran.

Frage: Stört es Sie, dass das Logo noch eine Zeit lang überklebt sein wird?

Hirscher: Nein, wir haben Zeit.

"Dem Mann gehört definitiv die Zukunft."

Hirscher über Marco Odermatt

Frage: Erinnert Sie Marco Odermatt mit seiner Dominanz ein bisschen an Sie?

Hirscher: Ich habe das schon vor vier, fünf Jahren im Fernsehen gesagt und bin dafür mordsmäßig geschimpft worden. Heute kann ich sagen, ganz so ein Trottel bin ich auch nicht gewesen. Ich habe das damals schon gesehen, das hat sich eh bewahrheitet. Dem Mann gehört definitiv die Zukunft.

Frage: Genießen Sie das Zuschauen eigentlich?

Hirscher: Ich möchte nicht mehr tauschen. Der Druck, da wirst du deppert auf Dauer.

Frage: Werden Sie künftig öfter im Weltcup vorbeischauen?

Hirscher: Es ist ein Ausnahmetag. Hier gibt es ein gutes Essen, es ist nicht so weit weg. Es gibt schon ein paar Gründe warum da.

Frage: Gestern sorgte ein ziemlich originalgetreues Double von Ihnen im Ziel für Aufsehen.

Hirscher: Mein Papa ist sogar fast darauf reingefallen. Er hat sich gedacht, der Marcel spinnt.



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