Die Ski-WM ist gerade mal vorbei, schon geht es im Weltcup weiter. Am Dienstag (17:30 Uhr - LIVE-Ticker) steht ein City-Event in Stockholm am Programm.
Die Freude über die Terminplanung hält sich in Grenzen - etwa bei Marcel Hirscher. "Ich will nicht, aber ich muss", erkärt der Slalom-Weltmeister unumwunden. "Keiner will. Außer der Ramon Zenhäusern (lacht; Anm.)." Der Schweizer Slalom-Riese gilt als Parallel-Spezialist, beim WM-Teambewerb gewann er jedes seiner Duelle auf dem Weg zu Gold.
Auf Zenhäusern könnte Hirscher in Stockholm früh treffen. Gewinnt er sein Auftakt-Duell mit Muffat-Jeandet geht es in Runde zwei gegen den Sieger des Duells Zenhäusern gegen Manuel Feller. Die K.o.-Duelle>>>
Für Hirscher geht es im Saisonfinish um Kristallkugeln. Im Slalomweltcup, zu dem der City-Event zählt, hat er die kleine Kugel praktisch sicher. Drei Rennen vor Schluss hat er 275 Punkte Vorsprung auf Clement Noel und 280 auf Daniel Yule. Damit wird er wohl am Dienstagabend bereits als neuerlicher Sieger der Slalom-Wertung feststehen.
Im Gesamtweltcup geht er mit komfortablen 484 Punkten Vorsprung auf Alexis Pinturault in die letzten 12 Saisonrennen. Auch hier ist die Frage nach dem achten Gesamtsieg nur noch eine rechnerische.
"Nicht mein Lieblingsbewerb"
Um ihn selbst zu zitieren: Er müsste also nicht, weiß aber um die Punkte, die er liegen lassen würde. Selbst bei einem Ausscheiden in Runde 1 würde er zumindest 15 Weltcuppunkte mitnehmen.
Obwohl Hirscher 2018 in Stockholm gewinnen konnte, hat er wenig Freude mit dem Rennen. "Wie schon öfter erwähnt nicht mein Lieblingsbewerb, doch ich werde versuchen - trotz meiner Körpergröße - eine gute Leistung abzurufen. Hoffentlich spielt meine Gesundheit mit", schreibt er in seinem Blog.
Schwarz: "Richtig reinpassen tut es nicht"
Den ersten City Event in diesem Winter in Oslo hatten am Neujahrstag die Slowakin Petra Vlhova und Marco Schwarz gewonnen.
Doch auch der dreifache Aare-Medaillengewinner meinte, er würde sich den zusätzlichen Weg am liebsten sparen. "Richtig reinpassen tut es nicht, jetzt bin ich zwei Wochen durchgefahren, jetzt ist das am Dienstag noch", sagte Schwarz, der drei Tage später in Bansko in Bulgarien um die kleine Kristallkugel in der Alpinen Kombination kämpft.
"Freitag mit der Kombi geht es auch um sehr viel, deswegen passt es mir nicht richtig rein, aber natürlich nehme ich es gern mit."
Feller: "Würde lieber heimfahren"
Manuel Feller war nach dem WM-Slalom als Sechster nicht zufrieden. Das wäre an sich kein schlechtes Ergebnis, liegt aber unter dem, was er sich erhofft hatte.
"Ich würde lieber heimfahren als nach Stockholm fliegen", stellte der Tiroler klar. Fünfter ÖSV-Mann ist Christian Hirschbühl (WM-Elfter).
Damen freuen sich auf "geile Stimmung"
Das österreichische Damen-Trio reiste am Sonntag nach Stockholm. "City Events sind immer etwas Cooles vom Flair. Es macht megaviel Spaß, da zu fahren. Ich freue mich, dass es gleich weitergeht", war Katharina Liensberger positiver gestimmt.
Auch Katharina Truppe freute sich, "weil Stockholm ist immer eine geile Stimmung, da ist es immer recht lässig". Auch die Kärntnerin hatte im WM-Teambewerb alle ihre Parallel-Duelle für sich entschieden. "Im Einzel bin ich immer schon in der ersten Runde raus. Aber ich denke, jetzt bin ich richtig in Fahrt, jetzt könnte das in Stockholm auch einmal was werden."
Bernadette Schild fand sich auf der weichen WM-Piste im Damen-Slalom am Samstag überhaupt nicht zurecht. "Ich bin natürlich eine, die sehr auf das achtet, was sie von unten kriegt", meinte die Salzburgerin, die das Großereignis nach Slalom-Rang neun und einem schmerzhaften Ausfall im Riesentorlauf schnell abhaken wollte. "Skifahren ist ein Auf und Ab, bei mir ganz extrem, muss man ganz ehrlich sagen."
Starterfeld
Teilnahmeberechtigt sind am Dienstag die zwölf besten Athleten und Athletinnen der Slalom-Startliste und die vier besten der Gesamtwertung. Da einige (die Speedfahrer) verzichten, wird die Warteliste der am nächstbesten Platzierten herangezogen, um die freien Plätze aufzufüllen.
Angeführt werden die Setzlisten von Weltcup-Gesamtleader Hirscher und Mikaela Shiffrin, seinem Pendant bei den Damen. Die US-Amerikanerin reist wie Hirscher mit dem Slalom-Weltmeistertitel nach Stockholm.