Marco Schwarz hat sich das perfekte Weihnachtsgeschenk gemacht.
Der Kärntner gewinnt zwei Tage vor dem Heiligen Abend den Nachtslalom-Klassiker von Madonna di Campiglio nach einem furiosen Finale (Rennergebnis) und legt sich damit die Gesamtweltcup-Führung unter den Christbaum. Er verdrängt Marco Odermatt an der Spitze um acht Punkte. Weltcup-Stände >>>
Mit der drittbesten Zeit im zweiten Lauf katapultiert sich Schwarz am Freitagabend unter Flutlicht noch ganz nach vorne. Nach dem ersten Durchgang war der 28-Jährige noch Sechster gewesen. Für "Blacky" ist es der sechste Sieg im Weltcup, der dritte im Slalom. Siegerliste Slalom Madonna >>>
"Es hat sehr gut funktioniert. Ich hatte gestern im Training ein sehr gutes Gefühl, heute hat es mir auch getaugt", sagt Schwarz im ORF-Interview. Vor allem im unteren Streckenabschnitt fährt der ÖSV-Allrounder den entscheidenden Vorsprung heraus. "Herunten musst du die Ski laufen lassen, das ist mir gut gelungen."
Schwarz: "So macht Rennfahren Spaß"
Die anspruchsvolle Piste Canalone Miramonti mausert sich für den ÖSV-Athleten schön langsam zur Lieblingsstrecke. Vor exakt acht Jahren stand Schwarz hier mit Rang drei erstmals am Weltcup-Stockerl, 2018 folgte ein zweiter Platz und nun der Sieg. "Das sind spezielle Rennen, ich habe hier immer gute Erinnerungen. So macht Rennfahren Spaß."
Das umfangreiche Rennprogramm von Vielfahrer Schwarz ist damit vorerst aufgegangen. Durch seinen ersten Triumph in dieser Saison steht der Kärntner im Weltcup ganz oben, auch wenn das nicht das primäre Ziel für das Madonna-Rennen war.
"An das Thema Gesamtweltcup habe ich keine Sekunde gedacht, ich bin befreit Ski gefahren. Natürlich ist es schön, aber wir sind am Anfang der Saison, es sind noch viele Rennen. Dranbleiben und so weitermachen!"
Nach den Weihnachtsfeiertagen sind wieder die Speed-Spezialisten am Zug. Am 28./29. Dezember wird in Bormio auf der berüchtigten Pista Stelvio eine Abfahrt und ein Super-G ausgetragen.
Feller: "Das zipft mich an"
Gurgl-Sieger Manuel Feller muss derweil das rote Trikot des Führenden im Disziplinen-Weltcup an seinen Teamkollegen Schwarz abtreten. Der Tiroler verbessert sich im Finale noch um vier Plätze und schafft es in die Top 5. Das Stockerl verpasst der 31-Jährige um 0,04 Sekunden.
Nicht zuletzt deshalb ist Feller nicht wirklich glücklich. "Zufrieden kann ich nicht sein, den Rückstand finde ich dreimal da runter", sagt der Fieberbrunner. "Der Zielpart war nicht das Gelbe vom Ei, das zipft mich an."
Feller findet aber auch Positives. "Die Form ist grandios. Damit kann man ins neue Jahr gehen."
Wichtige Weltcuppunkte gibt es auch für Fabio Gstrein auf Rang zwölf, der mit der viertbesten Zeit im Finale noch sieben Positionen nach vorne rückt. Michael Matt landet auf Platz 15, Johannes Strolz wird 16. und Dominik Raschner 20..
Doppel-Olympiasieger Strolz zeigt sich erleichtert. "Ich bin sehr zufrieden, weil ich zwei solide Läufe gezeigt habe. Die letzte Selbstverständlichkeit muss ich mir jetzt Schritt für Schritt wieder holen."