Marco Schwarz hat auch im Riesentorlauf-Klassiker von Alta Badia am Sonntag vorne mitgekämpft, als Vierter aber sein drittes Saison-Podest knapp verfehlt. Ergebnis des 1. RTL in Alta Badia >>>
Der Kärntner rutschte im Finale noch von Zwischenrang drei zurück. An der Spitze waren der nun dreifache Gran-Risa-Sieger Marco Odermatt (Siegerliste Alta Badia) und der Kroate Filip Zubcic in einer eigenen Liga unterwegs. Der Dritte Zan Kranjec lag bereits 2,26 Sekunden zurück, Schwarz verlor 2,54 Sekunden.
Der ÖSV-Allrounder bescheinigt sich einen sehr bescheidenen zweiten Lauf. "Ab der Hälfte hat mein System nicht mehr so funktioniert. Ich hatte keinen Zug mehr und dann habe ich eine saubere Klatsche kassiert", findet er im "ORF"-Interview ehrliche Worte.
Schwarz: "Es tut schon weh, dass ich da fast zwei Sekunden kriege"
Er habe sich in der schlagigen Entscheidung nicht mehr das zugetraut, was notwendig gewesen wäre. Die gestiegenen Ansprüche waren im Gesicht des Kärntners ablesbar. "Es tut schon weh, dass ich da vom Zubo fast zwei Sekunden kriege." Es sei zwar "Jammern auf hohem Niveau, aber natürlich muss man es trotzdem analysieren".
Odermatt hat von den jüngsten vier RTL-Rennen in Alta Badia nun drei für sich entschieden. Nur Lucas Braathen grätschte im Vorjahres-Doppel einmal dazwischen.
Seit Beginn der Saison 2021/22 hat der Überflieger 14 von 20 Riesentorläufen gewonnen, saisonübergreifend war es bereits sein fünften Sieg in Folge in dieser Disziplin. Mit insgesamt 16 Riesentorlauf-Siegen in seiner Karriere überholte er den Italiener Alberto Tomba.
Odermatt erkundigt sich nach Schwarz
"Super zufrieden" mit seiner Leistung, erkundigte sich der Überflieger vor dem "ORF"-Interview sogleich nach Schwarz' Platzierung. "Er fährt momentan wirklich extrem stark, das hat man in Gröden gesehen."
Sein Vorsprung von 72 Punkten im Gesamtweltcup auf Schwarz sei zu diesem Zeitpunkt noch egal, meinte Odermatt. "Es ist noch weit weg, aber natürlich will man vor ihm sein."
Selbstfaller von Feller
Neben Schwarz schaffte es aus dem ÖSV-Team nur noch Stefan Brennsteiner als Achter in die Punkteränge. Manuel Feller schied in der Entscheidung aus. Nur drei von acht Österreichern hatten es auf dem vom Österreicher Martin Kroisleitner gesetzten ersten Lauf unter die 30 Besten geschafft.
Feller (12.) nahm nach einigen Rutschphasen auf der eisigen Gran Risa als Zwölfter schon eine Hypothek von 2,19 mit ins Finale. Dort rutschte er bei voller Attacke am Innenski weg. Der Tiroler ortete im ersten Durchgang eine "Materialgeschichte" und im zweiten eine Art Selbstfaller. "Bei dem Tor habe ich mich in meiner Karriere jetzt zum dritten Mal niedergelegt."
Er habe über den Sommer eigentlich schon wieder Vertrauen gefunden, meint Feller. "Es ist im Riesen aber schwieriger, dass ich es mir in Extremsituationen zutraue, richtig draufzudrücken."
Riesentorlauf sei für den Körper eine andere Belastung als Slalom, betont der mit dem Rücken leidgeprüfte Athlet. "Ich kann nicht sagen, dass ich groß Schmerzen habe, aber das sitzt im Hinterkopf."
Auch Brennsteiner verpasst den großen Wurf, der Salzburger brachte immerhin gute Punkte ins Ziel. "Ich habe mich zuletzt nicht so wohl gefühlt, schwere Trainingstage gehabt. Deswegen passt das Ergebnis ganz gut. Ich hoffe, ich kann mich weiterentwickeln und in den nächsten Rennen noch einen Schritt zulegen."
Am Montag steht in Alta Badia ein weiterer Riesentorlauf auf dem Programm (10:00/13:30 Uhr im LIVE-Ticker).