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Max Franz: Von der Wundertüte zum Siegfahrer

Der Kärntner Speed-Spezialist mausert sich zum Siegfahrer:

Max Franz: Von der Wundertüte zum Siegfahrer Foto: © GEPA

Zwei Siege aus vier Rennen - für Max Franz hätte die Weltcup-Saison kaum besser beginnen können. 

ÖSV-Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher hofft nun, dass der Kärntner seinen bisher insgesamt drei Erfolgen bald seinen vierten Weltcup-Sieg hinzufügen kann. "Beim Max kann das jetzt sehr, sehr viel bewirken", sagt er. "Vielleicht wird er von der Wundertüte zum Podestfahrer."

Sieg in der ersten Saison-Abfahrt in Lake Louise, Sieg im Super-G von Beaver Creek - das kann sich sehen lassen. Dabei hatte Franz vor dem ersten Renneinsatz mit argen Zweifeln und Schmerzen zu kämpfen gehabt.

Beim Training in Copper Mountain habe sein durch Knorpelprobleme lädiertes rechtes Knie "immer mehr wehgetan, das war dann eine richtig blöde Situation. Vor dem ersten Training in Lake Louise habe ich nicht gewusst, wohin mit mir", berichtete er im Zielraum der Saslong in Gröden.

Doch glücklicherweise sei es dann schrittweise besser gegangen. "Beim zweiten Training habe ich schon gut angreifen können, es hat super gepasst. Sodass dann schon das Gefühl da war, dass ich mir keine Sorgen machen brauch, wenn ich im Starthaus stehe", sagte der Cousin von Ex-ÖSV-Abfahrer Werner Franz.

Franz sorgt für Rarität

Der Rest ist eine Erfolgsgeschichte. Glückliche Fügung verschaffte ihm die Startnummer eins, die in der Lake-Louise-Abfahrt sicher nicht hinderlich auf dem Weg zum Sieg war. "Sicher war ein bisschen das Windglück dabei. Aber es hat halt auch genau gepasst", meinte der 29-Jährige. Voll gepumpt mit Selbstvertrauen ging es weiter nach Colorado, wo er gleich noch einmal zuschlug.

Ein gewichtiger Faktor dabei dürften auch die neuen Latten unter seinen Beinen gewesen sein. "Die Fischer-Ski sind drüben super gegangen, das hat man gesehen. Der Max ist überraschend gleich ins Fahren gekommen", stellte ÖSV-Routinier Hannes Reichelt fest.

Nach einer Materialumstellung sofort das erste Rennen zu gewinnen, fällt im Ski-Zirkus tatsächlich in die Kategorie Rarität. "Hast du einen Glücksgriff, dann funktioniert die Sache. Das ist, glaube ich, auch dem Max so passiert", meinte Reichelt.

Das Radl kommt ins Laufen

Auch Puelacher ist ein Anhänger dieser Theorie. Talent habe Franz ja immer schon haufenweise gehabt, allein die Umstände seien eben früher oft nicht gerade günstig gewesen. "In Lake Louise hat ein bisschen die Startnummer geholfen, das muss man sagen. Aber dadurch hat er Selbstvertrauen gekriegt, dann kommt das Radl ein bisserl ins Laufen", analysierte der Chef-Betreuer.

Und das "Radl" könnte sich auch in Gröden weiterdrehen. Im ersten Training auf der berüchtigten Saslong am Mittwoch fuhr Franz die zweitschnellste Zeit. Vor zwei Jahren feierte er übrigens bei der Gröden-Abfahrt seinen ersten Weltcup-Sieg.

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