Über zehn Monate musste Vincent Kriechmayr warten, bis er wieder am Podest stehen durfte.
Im Super-G in Bormio erreichte der Oberösterreicher hinter Premierensieger Fredrik Moeller aus Norwegen den zweiten Platz (Rennbericht >>>). Den letzten Stockerlplatz erreichte das ÖSV-Ass im vergangenen Februar bei seinem Sieg im Super-G von Kvitfjell.
Es sollte Balsam auf der Seele des 33-Jährigen sein, dessen Saison noch nicht nach Wunsch verlaufen ist. Ein fünfter Rang in der Abfahrt von Beaver Creek war sein Höhe-, der 55. Platz in der Abfahrt von Gröden sein Tiefpunkt.
Nach dem verkorksten Rennen auf der Saslong meinte Kriechmayr: "Hinterherfahren ist nicht mein Anspruch. Irgendwas muss sich jetzt schon ändern. Wenn ich weiter so nachfahre, dann hau' ich den Hut drauf, weil das zipft mich an!"
Dann steht Kriechmayr nicht mehr am Start
Ganz so schlimm war es in Bormio nicht mehr, doch auf der schwierigen Stelvio konnte allen voran eine neue Generation an Speed-Fahrern aufzeigen.
Neben Moeller fuhr auch Alexis Monney in der Abfahrt am Samstag zu seinem ersten Weltcup-Erfolg, der Schweizer wurde zudem Dritter. Sein Landsmann Franjo von Allmen fuhr sich mit dem zweiten Platz in der Abfahrt ebenfalls ins Rampenlicht.
Kriechmayr schwärmte im ORF-Interview von der "jungen Generation", sah aber auch "aus österreichischer Sicht einen positiven Aufwärtstrend. Da musst du dich ranhalten, dass du Paroli bieten kannst. Ich bin guter Dinge, wenn ich jetzt dann bald einmal den Hut draufhaue, dass die Jungen dann nach mir Gas geben werden."
Hegt der Routinier tatsächlich Rücktrittsgedanken? Kriechmayr ließ aufhorchen: "Ich bin auch schon 33, solange ich noch aufs Podium fahren kann, fahre ich. Wenn das irgendwann einmal nicht mehr der Fall ist, wird das sicher so sein, dass ich nicht mehr am Start stehe."