45 Rennen, davon 13 Abfahrten und acht Super-G hatte der alpine Ski-Weltcup-Kalender der Männer für die Saison 2023/24 vorgesehen.
Die Marke von 21 Speedrennen werden Vincent Kriechmayr und Kollegen nach einigen Absagen bei Weitem nicht mehr erreichen, zwar sind noch sieben Weltcup-Stationen in diesem Winter zu bereisen, aber nur in Kvitfjell und Saalbach-Hinterglemm sind auch Highspeedrennen im Programm.
Österreichs Fahrer wünschen sich ein Zusatzrennen in Norwegen.
Nach der Absage von fünf Speedrennen zum Saisonbeginn in Zermatt/Cervinia und Beaver Creek wurde bisher erst eine Abfahrt in Gröden und eine in Wengen nachgetragen. Die für kommendes Wochenende geplanten zwei Abfahrten in Chamonix fallen wegen Schneemangels aus, Ersatzort wurde keiner gefunden.
Debatte über Rennkalender
Nach den folgenschweren Stürzen am Lauberhorn des Norwegers Aleksander Aamodt Kilde, des Franzosen Alexis Pinturault und des Schweizers Marco Kohler war in Kitzbühel die Debatte über einen überladenen Kalender eröffnet und Zusatzrennen kritisiert worden.
Doch ohne diese zu erwägen, wird der Technik-Überhang noch größer. Bisher gab es zwölf Speedrennen und elf Technikbewerbe. Wird ab jetzt alles wie geplant ausgetragen, heißt es Ende März 16:23.
FIS-Chef-Renndirektor Markus Waldner hatte zuletzt mehrfach wiederholt, dass er keine drei Speedrennen an aneinanderfolgenden Tagen mehr haben will, nun bietet sich aber nur noch in Kvitfjell die Möglichkeit zum Nachtrag.
Kriechmayr: "Die Absage von Chamonix tut uns weh"
Geplant ist derzeit eine Abfahrt am 17. und ein Super-G am 18. Februar. Mit einem Pausetag am Freitag und davor je einem Training und Rennen wäre ein Zusatzrennen machbar.
Kitzbühel könnte als Beispiel dienen: Bei den Hahnenkammrennen wurde am Dienstag und Mittwoch trainiert und am Donnerstag pausiert, ehe Freitag und Samstag je eine Abfahrt in Szene ging.
"Die Absage von Chamonix tut uns weh. Wenn Kvitfjell eine zweite Abfahrt kriegt, dann haben wir zehn Abfahrten. Das ist eh so der Durchschnitt über die letzten Jahre", sagte Kriechmayr, in den beiden Super-G in Garmisch-Partenkirchen Fünfter und Vierter. Er hoffte, dass Waldner zustimmt.
Eine Frage der Abwägung
Man könne Wengen und Kvitfjell nicht vergleichen, meinte Raphael Haaser, der als Zweiter am Sonntag seinen zweiten Podestplatz in diesem Winter eingefahren hat.
"Von der Substanz her ist das nicht so anstrengend wie Wengen. Wir sind da, um Rennen zu fahren. Es wird keiner gegen ein drittes Rennen in Kvitfjell sein." Daniel Danklmaier sieht es ähnlich. "Länge und Intensität sind in Wengen was anderes. Kvitfjell ist auch anspruchsvoll, aber die Länge macht es aus."
Stefan Babinsky versucht, sich auf seinen Job zu konzentrieren und das sei Rennfahren. "Es ist schwierig, es jedem recht zu machen. Ich glaube, dass die Entscheidungssituation sicher nicht leicht ist."
Letztlich liegt es zum einen am Veranstalter, der sich für die Übernahme eines Rennens bereiterklären muss, und zum anderen an Waldner, dessen Okay nötig ist. Und der meistens dann aber auch als Erster in der Kritik steht, wenn etwas passiert.