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ÖSV-Abfahrer in Bormio um den ersten Podestplatz

Vincent Kriechmayr und der Trainingsdritte Stefan Babinsky sind aus heimischer Sicht in Bormio die heißesten Eisen.

ÖSV-Abfahrer in Bormio um den ersten Podestplatz Foto: © GEPA

Das alpine Weltcupjahr der Männer geht traditionell mit den Bormio-Rennen zu Ende.

Österreichs Speed-Abteilung hofft am Samstag (ab 11.30 Uhr im LIVE-Ticker>>>/live ORF 1) auf eine Wende in der Abfahrt, denn da jagten die ÖSV-Läufer in dieser WM-Saison einem Podestplatz bisher vergeblich nach.

Immerhin war die Stelvio oft ein guter Boden für Rot-weiß-rot. Im Super-G (Sonntag ab 11:30 Uhr im LIVE-Ticker>>>) hat Lukas Feurstein als Beaver-Creek-Dritter aufgezeigt, der Vorarlberger ist nach einer Hand-OP aber nicht dabei.

Ende des Vorjahres reichte es in beiden Bormio-Rennen nicht für die Top drei, Kriechmayr war als Abfahrtsvierter und Fünfter des Super-G jeweils ÖSV-Bester. Im Abschlusstraining am Freitag brachte der Oberösterreicher kein aussagekräftiges Ergebnis in die Wertung, da er wegen eines schweren Sturzes des direkt vor ihm gestarteten Cyprien Sarrazin vorzeitig abschwingen musste.

"Ich habe nur eine Kurve nicht testen können", nahm das der 33-Jährige aber gelassen. Er sei bei gutem Material ziemlich auf Anschlag gefahren. "Ich gehöre nicht zu den Favoriten, bin aber ready."

Kriechmayr spricht über Sarrazin

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Der Routinier relativierte allerdings die Analyse des von ihm Dargebrachten. "Wenn es einen anderen so zerlegt, gibt es Wichtigeres", bezog sich Kriechmayr auf Sarrazins Sturz. Es sei wichtig, auf Anschlag zu fahren.

"Das ist von der Spannung her angenehmer." Sein Teamkollege Daniel Hemetsberger fuhr auf Platz neun (+1,52), er habe bei der Sturzstelle nicht zurückgesteckt. "Es ist ein Fahrfehler (von Sarrazin, Anm.) gewesen. Das ist das Einzige, was mich interessiert. Daher bin ich normal reingefahren."

Otmar Striedinger, am Vortag als Elfter bester Österreicher und diesmal 29. (+3,09 Sek.), hob hervor, dass viel auf die richtige Materialwahl ankommen werde. "Es ist sehr unterschiedlich - eisig und unruhig, an vielen Stellen aber auch aggressiv.

Bormio ist wie jedes Jahr kein Kindergeburtstag, es geht zur Sache", meinte der Kärntner über die knapp zwei Minuten lange Fahrt. Der 33-Jährige habe bei der Generalprobe im unteren Teil Kräfte gespart. "Heuer fühle ich mich wohler auf der Stelvio und möchte Gas geben", ließ Striedinger wissen.

"Haben einen guten Spirit"

Nach den ersten zwei nicht so gut von der Hand gegangenen Rennwochenenden stünde man als Team zusammen. Striedinger: "Wir haben einen guten Spirit und werden unseren Weg sicherlich weitergehen - hoffentlich bald erfolgreich."

Dazu sollen auch die Jüngeren im Team beitragen, von denen Stefan Eichberger in Bormio als Sechster der Abfahrt erfreut hat. Mit Startnummer 56 fuhr der Steirer am Freitag auf Rang 21 (+2,41), seine Teamkollegen Stefan Rieser (18./+2,26) und Vincent Wieser (19./+2,32) waren noch etwas schneller.

Auf Rang drei hinter dem Kanadier Cameron Alexander und dem Schweizer Stefan Rogentin (+0,53) und damit zum ersten ÖSV-Hoffnungsträger aber fuhr Stefan Babinsky (+0,84). "Ich habe versucht, Gas zu geben, um zu sehen, wie es sich anfühlt", sagte der Steirer. Sein Gefühl auf der "schwierigen, knackigen und anspruchsvollen Strecke" sei ein gutes.

Kriechmayr und Babinsky heißeste Eisen

ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer setzt in der Podestfrage vor allem auf Kriechmayr und hofft zudem auf Babinsky. "Die Jungen sollen nicht sinnlos riskieren, da sind die Ziele kleiner zu setzen." Sein Team sei nach Ausfällen jedenfalls dünn aufgestellt.

Sarrazin war als Mitfavorit auf der Startliste gestanden. Er hatte das Donnerstag-Training für sich entschieden und die Abfahrt im Vorjahr gewonnen. Im Saisonverlauf ließ er u.a. Triumphe in beiden Kitzbühel-Abfahrten folgen. Den Sieg in der Disziplinwertung verfehlte er nur um 42 Punkte.

Der 30-Jährige hob bei der Einfahrt in den Schlussteil ab und schlug aus großer Höhe heftig mit dem Rücken und dem Kopf auf die harte Piste auf. Sarrazin schlitterte regungslos den Steilhang hinab, durchschnitt mit seinen Skis das Sicherheitsnetz, wurde per Hubschrauber ins Spital gebracht.

Laut einem Pressesprecher befindet sich Sarrazin mit einer Hirnblutung (Subduralhämatom) auf der neurologischen Intensivstation. Er sei bei Bewusstsein und werde überwacht, sagte ein französischer Teamarzt (Alle Infos >>>).

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