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ÖSV-Heimpleite in Sölden: "Das war fast zum Schämen"

Verpatzter Saison-Auftakt für Österreichs Ski-Asse in Sölden. Manuel Feller spricht Klartext.

ÖSV-Heimpleite in Sölden: Foto: © GEPA

So haben sich Österreichs Ski-Asse den Saison-Auftakt in Sölden nicht vorgestellt. 

Kein einziger der ÖSV-Läufer hat es beim Riesentorlauf auf dem Rettenbachferner in die Top 10 geschafft. Als Bester wurde Marco Schwarz 13., der Halbzeit-Fünfte Manuel Feller fiel auf Rang 16 zurück, ebenso wie Patrick Feurstein (22.). Ein verpatzter Saison-Start. 

"Es war einfach schlechtes Skifahren, Punkt. Das muss man so sagen", spart Feller nicht mit Selbstkritik. 

Feller: "Das war vielleicht die falsche Devise"

Der Tiroler kam in seinem zweiten Lauf nicht mehr richtig auf Zug und musste am Ende +1,81 Rückstand zur Kenntnis nehmen.

"Vielleicht war es ein bisschen Zu-viel-Wollen. Im Steilhang war kein einziger runder Schwung dabei. Mir tut der Buckel weh, weil ich in jeden Schlag rein bin. Ich habe überhaupt keinen Platz zum Tor gelassen. Ich habe den Schwungansatz nicht erwartet und bin so gegen die Spuren gefahren", analysiert Feller. "So kann man sich auch wieder Kreuzweh holen. Dann ist man selber schuld."

Nach dem 1. Durchgang lag der 30-Jährige noch auf Rang fünf mit Schlagdistanz zum Podest. Der 1. Durchgang wäre ok gewesen, im Steilhang war ich da auch nicht zufrieden. Im 2. Durchgang war es fast zum Schämen. Das sehe ich auch. Ich kann mir das Video auch anschauen und weiß, was ich schlecht mache", erklärt Feller. 

Er habe schon am Start mitbekommen, dass Marco Schwarz im Ziel nicht "Grün" gesehen hat. "Ich wollte alles reinschmeißen. Das war vielleicht die falsche Devise. Aber oft geht der Schuss dann nach hinten los", so Feller. Dem Tiroler tut es "extrem weh vor dem Publikum hier".

Ergebnis des RTL in Sölden>>>

ÖSV-Cheftrainer Pfeifer: "Wir haben uns unter unserem Wert verkauft"

Schon 2019 und 2020 hat kein Österreicher beim Heimrennen auf dem Rettenbachferner die Top Ten geknackt.

"Das Ergebnis schaut ein bisschen blöd aus", fasst der neue Männer-Cheftrainer Marko Pfeifer die Leistung seines Teams zusammen. "Ich glaube, wir haben uns unter unserem Wert verkauft. Wir sind phasenweise gut Ski gefahren, das hat man gesehen. Aber in Summe haben wir nicht einen guten Lauf runtergebracht."

Wie der Cheftrainer zieht auch Schwarz eine gemischte Bilanz. "Ich bin schon zufrieden mit meinem Riesentorlauf-Schwung, ich habe es vielleicht nicht so umsetzen können heute", meint der Kärntner. Im unteren Teil des Steilhangs sei er "immer zu gerade" gewesen. 

Patrick Feurstein hat seine Achilesferse schnell gefunden. "Unten kriege ich immer brutal auf den Deckel. Das muss ich besser machen in Zukunft", meint der Vorarlberger, der im Sommer zu "Head" wechselte. 

Zumindest Kriechmayr hat sein Ziel erreicht

Vincent Kriechmayr startete als 25. des ersten Durchgangs früh in die Entscheidung, rutschte jedoch im Steilhang am Innenski weg. Damit war die Zeit dahin, der Oberösterreicher wurde schließlich 27. "Auch wenn der Umfaller unnötig war, war mein Ziel der zweite Durchgang, das habe ich geschafft", sagt er. "Ich konzentriere mich jetzt auf die Speedrennen.Der Riesentorlauf wird mich wieder längere Zeit nicht sehen."

Matthias Mayer schied wie Dominik Raschner im ersten Durchgang aus. "Es ist nicht so gegangen. Ich habe am Schluss wieder den Innenskifehler gemacht", bedauert der Speed-Spezialist und dreimalige Olympiasieger.

Raphael Haaser verpasste als 38. die Qualifikation für den zweiten Durchgang. "Ich glaube, es war von oben bis unten eine saubere Fahrt, aber ab und zu so mit Halbgas", meint der Tiroler

14.000 Fans am Gletscher: "Von sowas träumt man als kleiner Junge"

Unabhängig von den Ergebnissen schwärmten alle ÖSV-Asse von der Kulisse am Rettenbachferner. Erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie gab es heuer keine Zuschauer-Einschränkungen mehr. Insgesamt nahmen 14.500 Fans den Weg auf den Gletscher auf sich, um im Zielgelände eine Ski-Party zu feiern. 

"Voll geil! Von sowas träumt mal als kleiner Junge", schwärmt Feller von der Kulisse beim Heimrennen. "Es ist cool, dass wir das Ganze wieder gemeinsam feiern können."

"Lässig! Die Leute haben eine Gaude, ich glaub, es tut jedem gut. Ich freue mich auch, dass wieder alle dabei sind", sagt Marco Schwarz. Matthias Mayer ergänzt: "Die Stimmung und das ganze Flair wieder mitzubekommen ist immer lässig."

"Gestern haben wir nicht damit gerechnet, dass hier gefahren wird"

Dass die Ski-Party überhaupt steigen konnte ist vor allem den zahlreichen Arbeitern auf der Strecke zu verdanken. Nach der Absage des Frauen-Rennens buttelten die Verantwortlichen unermüdlich, um die Piste renntauglich zu machen. 

"Gestern haben wir nicht damit gerechnet, dass hier gefahren wird. Ein Riesen-Kompliment an die Veranstalter, die Piste war hervorragend", lobt Vincent Kriechmayr. Auch von Feller gibt es ein "Hut ab" für die Veranstalter. 

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