In Adelboden beginnt für Österreichs Technik-Mannschaft im alpinen Ski-Weltcup eine neue Zeitrechnung.
Nachdem Teamleader Marco Schwarz von einem Kreuzbandriss außer Gefecht gesetzt worden ist, sind andere gefordert. Im Riesentorlauf am Samstag wären Manuel Feller und Stefan Brennsteiner die stärksten Kandidaten aus österreichischer Sicht, um Dominator Marco Odermatt beim angestrebten Chuenisbärgli-Hattrick ins Handwerk zu pfuschen. Das Wetter bedroht jedoch die Klassiker.
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Im Riesentorlauf fährt Odermatt die Konkurrenz mit einer beeindruckenden Konstanz in Grund und Boden. Von den vergangenen 16 Rennen, die der Schweizer in dieser Disziplin in sämtlichen Bewerbsarten bestritten hat, hat er nur drei nicht als Sieger beendet.
In dieser Saison hat er alle drei bisherigen Weltcup-Rennen gewonnen. Zuletzt außerhalb der Top drei war der 26-Jährige am 20. März 2021, als er in Lenzerheide nicht über den elften Platz hinauskam.
Hattrick? "Mehr oder weniger egal!"
2024 strebt Odermatt den dritten Triumph bei seinem Heimrennen an - wobei der Druck nicht mehr so groß ist wie vor seinem ersten Sieg vor zwei Jahren. "Diese Erleichterung da unten im Ziel ist dann genial gewesen", sagte er in einem Interview des Schweizer Fernsehens. Der Hattrick sei ihm "mehr oder weniger egal", verriet er.
"Aber logisch, jedes Mal, wenn man in Abelboden ist, will man am liebsten gewinnen. Natürlich auch in diesem Jahr. Ich bin sehr motiviert", meinte Odermatt. Zuletzt gelang Hermann Maier 2001 sein dritter Adelboden-Erfolg in Serie. Der Salzburger hatte auch 1998 und 1999 gewonnen, 2000 war das Rennen abgebrochen worden.
Bei den Rennen in Bormio holte sich Odermatt zuletzt die Roten Trikots für die Weltcup-Führung in den Disziplinen Abfahrt und Super-G. Und was den Gesamtweltcup betrifft, gibt es nicht wenige Stimmen, die meinen, dass er durch die Verletzung von Schwarz die Kugel schon vorzeitig sicher hat.
Der Hoffnungsträger aus Kärnten war vor seiner Verletzung der konstanteste Konkurrent von Odermatt im Riesentorlauf - und der stärkste österreichische Techniker. Dank der Plätze zwei, vier und zwei hält Schwarz den zweiten Rang in der Riesentorlauf-Wertung und führt im Rennen um die Slalom-Kugel.
Österreichisches Hoffen auf ein Duo
Nun ist es an Feller und Brennsteiner, nach einem durchwachsenen Start so richtig in dieser RTL-Saison anzukommen. Fellers bestes Ergebnis war der elfte Platz in Val d'Isere, in Alta Badia erlebte er zwei verpatzte Tage. Brennsteiner war im ersten Alta-Badia-Rennen immerhin Achter - das war allerdings sein einziges Resultat bisher. Am zweiten Tag in Alta Badia war Patrick Feurstein als 18. zweitbester Österreicher.
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Im Slalom hingegen hat es bis dato in zwei Rennen in diesem Winter nur ÖSV-Siege gegeben. In Gurgl siegte beim Slalom-Auftakt Feller, Schwarz sicherte sich vor Weihnachten den Nachtslalom-Klassiker in Madonna di Campiglio. Der Gurgl-Dritte Michael Matt sowie Fabio Gstrein, Johannes Strolz, Adrian Pertl und Dominik Raschner kämpfen ebenfalls um Spitzenplätze.
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Wintereinbruch erwartet
Was es im Berner Oberland auf jeden Fall braucht, ist ein wenig Wetterglück. Denn nach außergewöhnlich warmem Wetter mit Temperaturen bis zu 14 Grad ist es, wenn die Prognosen Recht behalten, ab Freitag in Adelboden kalt und weiß. Neuschnee ist für Samstag und Sonntag angesagt, dazu kommt voraussichtlich am Samstag eine Nebelbank. Diese könnte den Riesentorlauf beeinträchtigen.
Um die Piste von dem Neuschnee zu befreien, stehen an den Renntagen über 200 freiwillige Helferinnen und Helfer im Einsatz, die wohl Nachtschichten schieben werden müssen. Beide Bewerbe (live ORF 1) starten um 10.30, der zweite Durchgang geht jeweils ab 13.30 Uhr über die Bühne.