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Podest-Premiere für Gstrein: "Da hab‘ ich Stress bekommen"

Was Teamkollegen und Trainer längst prophezeit haben, wurde in Schladming Wirklichkeit. Der Leader-Sessel machte Fabio Gstrein nervös, aber auch Lust auf mehr.

Podest-Premiere für Gstrein: Foto: © getty

Der Fabio ist schnell, es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis er aufs Podest fährt.

Solche und ähnliche Aussagen über Fabio Gstrein hat man von Teamkollegen und Trainern des Ötztalers in der Vergangenheit schon oft zu hören bekommen.

Am Mittwoch wurden die Prognosen Wirklichkeit. In seinem 65. Weltcup-Slalom feierte Gstrein mit Platz drei in Schladming seine Podest-Premiere. Ergebnis des Slaloms in Schladming >>>

"Er ist seit Jahren schon einer der besten Skifahrer, die es auf diesem Planeten gibt. Er hat sehr viel Geduld gebraucht bis zum ersten Podestplatz, umso mehr freut es mich, dass er es hier vor Heimpublikum geschafft hat. Er hat es sich verdient", sagt Johannes Strolz.

Manuel Feller erklärt: "Jetzt hat er endlich gezeigt, was er kann. Im Training fährt er uns teilweise um die Ohren. Wir haben schon gesagt, er hat Angst vorm Podest."

"Am Leadersessel war ich nervöser, als am Start"

Tatsächlich ist Gstrein schon öfter an einem Stockerlplatz vorbeigeschrammt.

Auch beim Nachtslalom standen die Zeichen zunächst nicht auf Podest. Als Siebenter nach dem ersten Durchgang gelang ihm auch der finale Lauf auf der Planai nicht fehlerfrei.

"Es hat mich gewundert, dass es grün aufgeleuchtet hat, als ich ins Ziel gekommen bin", gibt "Ötzi", wie er genannt wird, zu.

Danach hieß es erst einmal Warten und Zittern. "Als ich auf dem Leader-Sessel gesessen bin, war ich nervöser, als am Start. Zuerst habe ich mir gedacht, das geht sich ums Arschlecken wieder nicht aus", schildert Gstrein.

"Zuerst habe ich es nicht ganz glauben können, dass es sich wirklich ausgegangen ist. Der Strolzi und der Blacky sind neben mir richtig ausgezuckt."

Gstrein über den Moment, als sein Podestplatz feststand

Letztlich waren nur Manuel Feller und Sieger Timon Haugan schneller als der 27-Jährige. Der Halbzeit-Führende Linus Strasser fiel noch auf Platz vier hinter Gstrein zurück.

"Als Linus im Ziel hinter mir war, habe ich ein wenig einen Stress bekommen", grinst Gstrein. "Zuerst habe ich es nicht ganz glauben können, dass es sich wirklich ausgegangen ist. Der Strolzi (Johannes Strolz; Anm.) und der Blacky (Marco Schwarz; Anm.) sind neben mir gestanden und sind richtig ausgezuckt."

"Das macht Lust auf mehr"

Gstrein selbst ist hingegen nicht der Typ fürs "richtig auszucken", der Ötztaler fällt eher in die Kategorie "zurückhaltend".

Große Emotionen gab es daher auch bei der Siegerehrung vor vollem Haus auf der Planai nicht.

"Es war ungewohnt, aber richtig lässig", beschreibt Gstrein die Momente, als er erstmals aufs Podium steigen durfte. "Vor so vielen Leuten ist es schon speziell. Das macht Lust auf mehr."

Die nächste Chance auf einen Podestplatz gibt es am 16. Februar – bei der WM in Saalbach.


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