Der Slalom von Chamonix brachte nach einem verrückten zweiten Durchgang ein historisches Ergebnis. Der Schweizer Daniel Yule fuhr vom 30. Platz zum Sieg (zum Rennbericht>>>).
Dies gelang im Slalom-Weltcup der Männer zuvor noch nie. Den bisherigen Rekord bei Aufholjagden hielt der Norweger Lucas Braathen, der vor zwei Jahren in Wengen vom 29. Rang noch zum Sieg carvte.
Der Schweizer hatte im ersten Durchgang nach einem Fehler vor dem Flachstück lange um den Einzug in die Entscheidung gebangt. Mit der Teilnahme am zweiten Durchgang hat er nicht mehr gerechnet: "Nach Startnummer 15 im ersten Lauf habe ich gedacht, ich kann ins Hotel zurück fahren."
Ergebnis des Chamonix-Slaloms>>>
Der Sieger erklärt im "ORF"-Interview: "Man muss sagen, dass ich Glück hatte. Im zweiten Lauf habe ich einfach von der Piste profitiert. Bis zu den Top 10 waren die Abstände nicht so riesig. Mit einem Podest habe ich aber nie gerechnet. So macht es richtig Spaß."
Rekordliste: Die größten Aufholjagden in 2. Durchgängen in Weltcup-Slaloms
Läufer | 1.DG | 2.DG | Diff | Rennen | |
---|---|---|---|---|---|
1 | Daniel Yule (SUI) | 30 | 1 | 29 | Chamonix 2024 |
2 | Lucas Braathen (NOR) | 29 | 1 | 28 | Wengen 2022 |
3 | Sandro Simonet (SUI) | 30 | 3 | 27 | Chamonix 2021 |
4 | Marc Berthod (SUI) | 27 | 1 | 26 | Adelboden 2007 |
5 | Clement Noel (FRA) | 30 | 4 | 26 | Schladming 2020 |
6 | Manuel Feller (AUT) | 28 | 3 | 25 | Schladming 2022 |
Die größten Sprünge zum Sieg
Läufer | 1.DG | 2.DG | Diff | Rennen | |
---|---|---|---|---|---|
1 | Daniel Yule (SUI) | 30 | 1 | 29 | Chamonix 2024 |
2 | Lucas Braathen (NOR) | 29 | 1 | 28 | Wengen 2022 |
3 | Marc Berthod (SUI) | 27 | 1 | 26 | Adelboden 2007 |
4 | Benjamin Raich (AUT) | 23 | 1 | 22 | Schladming 1999 |
4 | Ingemar Stenmark (SWE) | 23 | 1 | 22 | Madonna 1975 |
Feller hat Kugel im Blick
Auch den Topläufern des ersten Durchgangs ist der Traumlauf von Yule nicht entgangen. Manuel Feller erklärt: "Das ist Skisport, manchmal macht man in der richtigen Situation einen Fehler und startet mit 30 und gewinnt mit einem sehr guten zweiten Lauf das Rennen", sagte Feller zur Vorstellung des Kontrahenten.
Seine eigene Leistung fasst er in einer ersten Reaktion so zusammen: "Es war ein sehr solider zweiter Durchgang, definitiv akzeptabel. Hie oder da ein paar Hundertstel, dann ist es ein Podium."
Österreichs Bester vergrößerte in der Disziplinenwertung seinen Vorsprung auf den zuletzt in Kitzbühel und Schladming erfolgreichen Deutschen Linus Straßer, der am Fuße des Mont Blanc nur 14. wurde. 164 Punkte liegt Feller nun voran.
"Ich schaue Rennen für Rennen, Lauf für Lauf, Schwung für Schwung. Es ist jedes Rennen eine Herausforderung, von der Führung kann ich mir nichts kaufen", so der 31-Jährige mit Blick auf die kleine Kristallkugel.
Raschner sieht sich nicht als Nummer zwei
Dominik Raschner landete als zweitbester Österreicher als Fünfter 0,37 Sekunden hinter dem Sieger. Der Tiroler zeigte sich "echt zufrieden. Ich finde, ich habe es gut hergebracht".
Als zweite Kraft hinter Feller im ÖSV-Team sieht sich Raschner nicht. "Das ganze Team ist extrem stark, wir werden uns da sicher abwechseln, wer am Manu dran ist."