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RTL-Krise: ÖSV macht "kleinen Schritt nach vorne"

Puelacher sieht trotz nächster RTL-Pleite Positives. Chefcoach gratuliert:

RTL-Krise: ÖSV macht Foto: © GEPA

Nach dem Debakel beim Saison-Auftakt in Sölden ist die erhoffte Steigerung bei Österreichs Riesentorlauf-Herren in Santa Caterina größtenteils ausgeblieben. 

War in Sölden Stefan Brennsteiner als 17. bester ÖSV-Läufer, ist es in Santa Caterina Marco Schwarz als 14. - der ÖSV hat freilich höhere Ansprüche. "Ich sehe einen Schritt nach vorne", sagt ÖSV-Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher im ORF, "leider ein kleiner Schritt von den Ergebnissen her."

Puelacher sieht aber auch Positives, das hervorzuheben ist. Etwa die Leistung von Schwarz, der nach seiner Corona-Erkrankung Mitte November im Vorfeld des Rennens nur zwei Trainingstage absolvieren konnte. 

"Nach der Corona-bedingten Trainingspause und der Nicht-Qualifikation (für den 2. Durchgang, Anm.) in Sölden kann man mit der Platzierung zufrieden sein", so der Cheftrainer. 

Schwarz: "Kann mir nicht viel vorwerfen"

Mit der siebtschnellsten Laufzeit machte Schwarz im Finale noch einen guten Sprung nach vorne, nachdem der erste Lauf nicht nach Wunsch verlaufen ist.

"Im 2. Durchgang kann ich mir nicht viel vorwerfen, ich habe versucht zu attackieren und habe neun Plätze gut gemacht. Leider habe ich unten vor dem Flachstück einen Fehler gemacht, da habe ich etwas das Tempo verloren - sonst wären noch ein paar Plätze möglich gewesen", sagt Schwarz.

"Aber es war auf alle Fälle eine Steigerung, besser als ein Stein am Schädel. Ich bin auf dem richtigen Weg, es geht bergauf. Aber natürlich will ich vorne mitfahren und hoffe, dass das am Sonntag gelingt."

Pertl "muss man gratulieren"

Auch Schwarz' Kärntner Landsmann Adrian Pertl ist ein rot-weiß-roter Lichtblick in der Problem-Disziplin. Der 24-Jährige qualifizierte sich mit Startnummer 63 für den zweiten Durchgang und sammelte in seinem erst zweiten Rennen in dieser Disziplin erstmals Punkte. 

"Da muss man wirklich gratulieren", merkt Puelacher an. Pertl selbst legt den Maßstab hoch: "Der zweite war kein ganz guter Lauf, ich bin nicht ganz zurechtgekommen. Ich bin zufrieden, dass ich das erste Mal Punkte mache im Riesentorlauf, aber es wäre noch mehr drinnen gewesen."

Feller: "Hätte einen Kompromiss eingehen sollen"

Noch mehr drinnen gewesen wäre auch bei Manuel Feller. Der Tiroler fuhr bei seinem Saison-Debüt im ersten Durchgang auf Rang 15, im Finale schied er nach einem Innenskifehler aus. 

"Es war ein Innenskifehler, auch wenn man es ein bisserl anders analysieren muss. Mir hat es davor schon die Ski zusammengeschlagen und ich war zu weit hinten nach. Im Nachhinein gesehen hätte ich da einen Kompromiss eingehen sollen, vielleicht einen Schritt zurückgehen müssen. Ich hätte das ganze wieder herrichten sollen, schauen, dass ich eine Spurbreite bekomme. Aber so, wie die Burschen da runter andrücken, wollte ich das einfach nicht machen. Im Nachhinein ist man immer gescheiter, sicher hätte ich lieber einen 15. oder 20. Platz mitgenommen. Aber ich habe mir gedacht: Ich probiere es, wollte es durchziehen. Es hat leider nicht funktioniert", sagt Feller. 

Sein Skifahren sei aber nicht so schlecht gewesen. "Man lernt mit jedem Tag. Vielleicht nehme ich, wenn mir wieder so etwas passiert, die zwei, drei Plätze schlechter in Kauf", meint der 28-Jährige. Puelacher sieht bei Feller jedenfalls das Potenzial für die Top Ten. 

Schritt vom Training ins Rennen muss gelingen

Dieses Potenzial sieht der Cheftrainer auch bei den beiden RTL-Spezialisten Roland Leitinger und Stefan Brennsteiner. Leitinger blieb nach zwei fehlerhaften Läufen nur Rang 26, Brennsteiner schaffte es als 40. gar nicht in den 2. Durchgang. 

"Wenn ich mir die Trainingsleistungen anschaue, dann passt es auch bei Leitinger oder Brennsteiner. Es würde reichen - nicht für die Top 3, aber die Top 10", ist sich Puelacher sicher. "Es ist ihnen aber nicht gelungen, sich hier auf die Bedingungen einzustellen. Es muss uns gelingen, den Schritt vom Training ins Rennen zu machen, dann sind das auch zwei Leute, die in die Top Ten fahren können."

Der Cheftrainer gibt einmal mehr Durchhalte-Parolen aus: "Es hilft nichts, wir müssen weiterarbeiten, damit wir unser Ziel erreichen und uns nach vorne orientieren."

Die nächste Chance gibt es bereits am Sonntag beim zweiten Riesentorlauf in Santa Caterina - ab 10:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>

Ergebnis des 1. RTL in Santa Caterina >>>

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