Für Manuel Feller ging am vergangenen Sonntag mit seinem Slalom-Sieg am Chuenisbärgli ein "Traum in Erfüllung".
Dabei hatte der Tiroler unter anderem Glück, dass der Halbzeit-Führende Alexander Steen Olsen bereits nach wenigen Toren ausschied. Rund um den 22-jährigen Norweger deckt der "Blick" nun auch einen Eklat auf, der ihn womöglich um den zweiten Weltcup-Erfolg gebracht haben könnte.
"Der Startrichter wollte Alexander gar nicht mehr fahren lassen, weil er der Meinung war, dass das Rennen bereits vorbei sei", berichtet Jean-Francois Jond von Olsens Ski-Ausrüster Rossignol am Rande des ersten Abfahrts-Trainings in Wengen.
Da sich der US-Amerikaner Benjamin Ritchie sowie der Spanier Joaquim Salarich als ex aequo 30. für den zweiten Durchgang qualifiziert hatten, waren 31 Athleten am Start. "Und offenbar war sich der Startrichter dessen nicht mehr bewusst, als Steen Olsen als 31. an den Start gekommen ist", so Jond.
FIS-Rennleiter musste das Chaos klären
Erst nach Kommunikation mit FIS-Rennleitner Markus Waldner, der den Vorfall indes gegenüber dem "Blick" bestätigte, durfte der Halbzeit-Leader starten, Ausrüster Rossignol führte dessen daraufhin folgendes Aus auf die Verwirrung am Start zurück.
Jond ärgert sich: "Wenn ein Servicemann von uns eine Bindungsplatte verwendet, die um 0,1 Millimeter zu hoch ist, wird der Athlet von der FIS disqualifiziert. Aber wenn der Start-Referee der FIS wie im Fall von Steen Olsen einen kapitalen Fehler begeht, passiert nichts. Und das kann einfach nicht sein."
Eine Konsequenz hat der Vorfall dann doch. Der eingesetzte Startrichter wird diese Tätigkeit nächstes Jahr nicht mehr ausüben. Waldner: "Der Mann, der im Vorjahr souveräne Arbeit am Chuenisbärgli-Start abgeliefert hat, war dieses Jahr als Zielrichter im Einsatz. Im nächsten Jahr wird er wieder Startrichter sein."
Der norwegische Youngster ist in diesem Winter übrigens nicht zum ersten Mal in seinen Startvorbereitungen beeinträchtigt worden. Im November musste Steen Olsen beim Slalom in Gurgl fast eine Viertelstunde warten, weil Klima-Aktivisten eine Rennunterbrechung provozierten. Landsmann Henrik Kristoffersen brüllte die Demonstranten daraufhin an.