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Chuenisbärgli als letzte RTL-Chance vor Olympia

In Adelboden und Kranjska Gora geht es um die letzten RTL-Tickets für Olympia.

Chuenisbärgli als letzte RTL-Chance vor Olympia Foto: © GEPA

Nach dem ausgefallenen Slalom von Zagreb ist ein Großteil der Techniker per Charter direkt weiter in die Schweiz gereist. In Adelboden findet am Samstag (10:30/13:30 Uhr im LIVE-Ticker) der Riesentorlauf-Klassiker schlechthin für die Männer auf dem Chuenisbärgli statt.

Es ist das letzte Rennen in dieser Disziplin vor den Olympischen Spielen in Peking.

Als einziger Österreicher hat sich bisher Manuel Feller einen RTL-Fixstartplatz beim Großereignis in China verdient. Der Tiroler, der vor einem Jahr schon damit geliebäugelt hat, den Riesentorlauf ganz bleiben zu lassen, ist in diesem Winter der konstanteste ÖSV-Athlet in dem nach dem Rücktritt von Marcel Hirscher oft als ÖSV-Problemdisziplin titulierten Bewerb. In Val d'Isere und Alta Badia stand Feller zweimal nacheinander als Dritter auf dem Stockerl und ist Gesamt-Vierter in der RTL-Wertung.

Ein Podestplatz ist zum Saisonauftakt in Sölden auch schon Roland Leitinger geglückt, der sogar Zweiter war, sich danach aber einen Kreuzbandriss zuzog. Nur einmal bei den bisherigen vier Saison-Riesentorläufen - beim zweiten Rennen in Alta Badia - schaffte es kein Österreicher in die Top drei. Feller war als Fünfter erneut ÖSV-Bester.

"Man hat schon im Herbst gesehen, dass Feller gut Ski fährt. Überraschend war für mich ein bisschen Leitinger in Sölden. Mit dem zweiten Platz hätte ich bei Gott nicht gerechnet. Ab und zu läuft es ein bisschen für uns", merkt ÖSV-Männer-Cheftrainer Andreas Puelacher zufrieden an. "Dass wir mit drei Podestplätzen im Riesentorlauf dastehen, obwohl uns mit Leitinger derjenige fehlt, der damit angefangen hat, macht mich schon sehr glücklich mit den Burschen."

Brennsteiner und Feurstein müssen nachlegen

Neben Feller dürfte auch Marco Schwarz einen Quasi-Fixplatz im olympischen RTL-Team haben. Aufgrund der begrenzten Anzahl von insgesamt elf Olympia-Plätzen bei den Männern haben Allrounder einen Vorteil gegenüber Spezialisten. "Im Endeffekt brauche ich Leute, die mindestens zwei Disziplinen fahren", bekräftigt Puelacher zuletzt.

Bei Schwarz geht es nach seiner Sprunggelenksverletzung Schritt für Schritt voran. Im Riesentorlauf kam der WM-Bronze-Gewinner von Cortina 2021 bisher aber nicht über die Ränge 13, 18 und 19 hinaus. Das Rennen in Val d'Isere ließ er verletzungsbedingt aus.

Um die Bestätigung von punktuell guten Leistungen geht es für Patrick Feurstein und Stefan Brennsteiner.

Letztgenannter fuhr gegen Ende der Vorsaison mit zwei dritten Plätzen die ersten Podiumsplatzierungen seiner Karriere ein, der Knoten schien geplatzt. Beim Auftakt der aktuellen Saison in Sölden stürzte der 30-jährige Salzburger, es folgten die Plätze 15, 10 und 7 zuletzt in Alta Badia.

"'Brandy' hat ein bisschen unglücklich begonnen, ihm hat es ein bisschen das Selbstvertrauen genommen mit dem Sturz. Aber wir wissen, dass auch er schnell ist", sagte Puelacher.

Feurstein, der in der Vorsaison wegen einer schmerzhaften Nervenentzündung keine Rennen bestreiten konnte, sorgte mit einem vierten Platz in Alta Badia für ein Ausrufezeichen.

Der 25-Jährige habe skifahrerisch enormes Potenzial, deutet Puelacher an. "Der war schon mit 16 Jahren hervorragend. Nachher hat er leider diese Krankheit bekommen, wo wir ihn rausnehmen und langsam wieder hinführen haben müssen. Jetzt ist er gesund, gute Voraussetzungen hat er einfach, dazu kommt ein gutes Training."

Haaser fällt aus

Mit einem Husarenritt in Adelboden hätte auch Raphael Haaser noch Ansprüche auf einen Peking-Startplatz anmelden können. Sein bestes Saisonergebnis ist ein 16. Platz in Alta Badia. Wie der ÖSV am Freitagnachmittag bekanntgibt, wurde Haaser positiv auf Covid-19 getestet und kann in Adelboden daher nicht an den Start gehen. Der Tiroler dürfte nach seinem sensationellen zweiten Platz im Super-G in Bormio aber gute Chancen auf ein Olympia-Ticket haben. 

Abgesehen von Feller, Schwarz, Brennsteiner, Feurstein und Haaser hat außer dem verletzten Leitinger kein weiterer Österreicher in dieser RTL-Saison gepunktet.

ÖSV-RTL-Aufgebot für Adelboden: Manuel Feller, Marco Schwarz, Stefan Brennsteiner, Dominik Raschner, Patrick Feuerstein und Christian Borgnaes.

Athlet Sölden Val d'Isere Alta Badia I Alta Badia II
Manuel Feller 15. 3. 3. 5.
Marco Schwarz 13. X 18. 19.
Stefan Brennsteiner DNF2 15. 10. 7.
Patrick Feurstein DNQ 18. 4. DNQ
Raphael Haaser DNF1 20. DNQ 16.

Bei den Damen ist wohl ein Trio fix

Bei den Damen stehen bis zur Nominierung des Olympia-Teams noch zwei Riesentorläufe auf dem Programm. Der erste steigt am Samstag (9:30/12:30 Uhr im LIVE-Ticker) in Kranjska Gora, der letzte vor dem Abflug nach China am 25. Jänner am Kronplatz.

Damit werden es für die Rennläuferinnen ebenfalls die Bewerbe der letzten Chancen, will man in Peking dabei sein. Im Riesentorlauf wartet das ÖSV-Frauen-Team in diesem Winter noch auf einen Podestrang.

Beste ÖSV-Athletin in der bisherigen Saison ist Ramona Siebenhofer. Die Steirerin ist aktuell Fünfte der RTL-Wertung und darf nach ihren vier Top-Elf-Rängen für den Peking-Riesentorlauf planen.

Gleiches gilt wohl für Katharina Liensberger. Die Vorarlbergerin verpasste nach Platz vier in Sölden die beiden Courchevel-Rennen wegen einer Corona-Infektion, beim Comeback in Lienz reichte es wegen fehlender Kraft nur zum 25. Platz.

Katharina Truppe ist punktemäßig aktuell die Nummer zwei im ÖSV-RTL-Team und dürfte ihr Peking-Ticket ebenso in der Tasche haben. Abgesehen von Platz 27 in Sölden carvte die Kärntnerin in jedem Rennen in die Top 11.

Brunner muss Zwangspause einlegen

Stephanie Brunner konnte in Lienz den Aufwärtstrend nicht nützen und war nach dem Ausfall bitter enttäuscht. Die Tirolerin, die einen 9. Platz als bestes Saisonergebnis auf dem Zettel hat, müsste in den verbleibenden beiden Rennen noch liefern, will sie in den Flieger nach China. In Kranjska Gora wird sie aber nicht am Start sein, sie befindet sich nach einer Corona-Infektion in Quarantäne. 

Eine Option kann auch Ricarda Haaser sein, die sowohl in den Speed-Bewerben als auch im Riesentorlauf startet. Ihr bestes Ergebnis in diesem Winter ist jeweils ein 15. Platz in Sölden und Courchevel. Eine Kandidatin ist auch Katharina Huber, die sich im Slalom mit drei Top-15-Plätzen aber stärker präsentierte.

Ebenfalls in dieser RTL-Saison einmal angeschrieben haben Elisa Mörzinger und die zuletzt an Corona erkrankte Franziska Gritsch.

ÖSV-RTL-Aufgebot für Kranjska Gora: Ricarda Haaser, Katharina Huber, Elisabeth Kappaurer, Katharina Liensberger, Chiara Mair, Elisa Mörzinger, Ramona Siebenhofer, Marie-Therese Sporer und Katharina Truppe.

Athletin Sölden Courchevel I Courchevel II Lienz
Ramona Siebenhofer 10. 8. 7. 11.
Katharina Truppe 27. 11. 11. 9.
Stephanie Brunner 17. 14. 9. DNF1
Katharina Liensberger 4. X X 25.
Ricarda Haaser 15. 26. 15. 18.
Katharina Huber DNQ DNF2 17. 15.
Elisa Mörzinger DNQ DNQ 19. DNQ
Franziska Gritsch DNQ DNQ 22. DNQ

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