Am Freitag (ab 11.45 Uhr im LIVE-Ticker) findet im alpinen Ski-Weltcup der erste Super-G seit diesem März statt.
Da Gröden-Abfahrtssieger Bryce Bennett in der Disziplin nicht zum Favoritenkreis zählt, könnte die Saison-Ouvertüre zum Duell zwischen Marco Odermatt und Aleksander Aamodt Kilde werden. Die Österreicher wollen nach der verpatzten Sprint-Abfahrt am Donnerstag aber zurückschlagen. "Jetzt erst recht", betonte Marco Schwarz, der als 40. ohne Punkte ins Teamquartier fuhr.
Zwei Rennen gibt es in Gröden heuer noch - für Odermatt und Kilde sind es hochkarätige Chancen auf einen Sieg. Am Donnerstag siegte in der verkürzten Abfahrt der US-Amerikaner Bennett mit drei Hundertstelsekunden Vorsprung vor Kilde, Odermatt war weitere zwei Hundertstelsekunden dahinter Dritter.
Babinsky rettet ÖSV-Ehre bei Überraschungssieg in Gröden >>>
Kriechmayr attackiert "mit Wut im Bauch"
"Ich habe heute nicht das hundertprozentige Gefühl gehabt, dann ist es leichter, den zweiten Platz zu akzeptieren", meinte Kilde. Die Schuld suchte er nur bei sich, nicht beim Material. "Ich muss in den nächsten Rennen schauen, dass ich nicht zu hart bin auf dem Schnee."
Im Super-G waren der Norweger, der in Gröden bereits zweimal in dieser Disziplin gewonnen hat, und der Schweizer zuletzt eine Klasse für sich: Odermatt holte sich in der Vorsaison sechs von acht Einzelrennen und die kleine Kristallkugel, Kilde schnappte sich die übrigen zwei. Bei der WM siegte James Crawford aus Kanada vor Kilde. Im Grödnertal musste der Super-G vor zwölf Monaten wegen Schlechtwetters abgesagt werden.
Beim bisher letzten Gröden-Super-G vor zwei Jahren war Vincent Kriechmayr als Dritter hinter Sieger Kilde und Matthias Mayer auf dem Podium gestanden. Nach dem 17. Platz in der Sprint-Abfahrt kündigte der Oberösterreicher an, er wolle "mit der Wut im Bauch morgen attackieren. Die Jungs geben so Gas da vorne."
Babinsky will Schwung von der Abfahrt mitnehmen
Bester ÖSV-Athlet am Donnerstag war der sechstplatzierte Stefan Babinsky, dessen stärkere Disziplin eigentlich der Super-G ist. "Ich finde den Super-G extrem cool, weil du eine Kurssetzung hast, eine Besichtigung hast, und dann einfach drauflosfährst. Du musst es einschätzen können", sagte der Steirer, der in der Vorsaison zweimal als Vierter das Podest nur knapp verfehlt hatte. Das gute Gefühl von der Abfahrt will er mitnehmen.
Wahrlich enttäuschend verlief die Saslong-Premiere von Marco Schwarz, der seinen ersten großen Rückschlag in der noch jungen Saison erlebte. Erstmals seit dem Chamonix-Slalom im Februar blieb er aufgrund seiner Leistung ohne Weltcup-Punkte. Die Weltcup-Gesamtführung teilt er sich nun mit Odermatt.
"Es ist so, wie es ist. Gut analysieren und für die nächsten zwei Rennen besser machen", meinte der Kärntner trotzig. Er plant nach wie vor, noch fünf Rennen bis zum Weihnachtsfest zu absolvieren.
Gröden-Spezialist Bennett möchte auch im Super-G etwas reißen
Für den ÖSV gehen außerdem Raphael Haaser, Daniel Hemetsberger, Daniel Danklmaier, Lukas Feurstein und Andreas Ploier an den Start.
Im Weltcup-Startlisten-Ranking (WCSL) für den Super-G liegt Kriechmayr auf Platz drei, Hemetsberger, Schwarz, Haaser und Babinsky besetzten die Ränge sieben bis zehn. Nach der Papierform sollte die rot-weiß-rote Revanche also gelingen.
Gröden-Spezialist Bennett hat am Samstag seine nächste große Chance, jedoch auch im Super-G etwas vor. "Ich muss versuchen, ein paar Super-G-Punkte zu holen. Da war ich in letzter Zeit nicht so gut. Und dann werden wir sehen, was am Samstag passiert", sagte der Riese aus Kalifornien.
Startliste für den Super-G der Männer in Gröden >>>