Matthias Mayer schrammt bei der ersten Abfahrt der Saison hauchdünn am Sieg vorbei.
Der Kärntner muss sich in Lake Louise dem Schweizer Weltmeister Beat Feuz um lediglich neun Hundertstelsekunden geschlagen geben. Dritter wird Aksel Lund Svindal (+0,32), der sein Weltcup-Comeback nach einer Meniskus-OP feiert.
Mit Vincent Kriechmayr (9./+1,23), Romed Baumann (10./+1,24) und Max Franz (11./+1,29) landen drei weitere ÖSV-Athleten in den Top 15. Hannes Reichelt belegt Rang 19 (+1,70).
Johannes Kröll fährt mit Startnummer 33 auf Rang 18, Christian Walder landet bei seinem Comeback nach Kreuzbandriss auf dem 25. Platz.
Das Endergebnis der Abfahrt in Lake Louise>>>
Es war das erste Rennen nach dem tödlichen Trainingsunfall des Franzosen David Poisson, die Läufer traten mit speziell bedruckten Startnummern und Trauerflor an. Bester Franzose wird Adrien Theaux als Siebenter.
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Sieger Feuz "besonders nervös"
Das Rennen findet auf verkürzter Strecke statt. Grund dafür ist, dass die Landezone nach dem ersten Sprung zu weich ist. Dafür fanden die 75 Fahrer für Kanada ungewohnte Europa-Schneebedingungen vor, was dem warmen Wetter geschuldet war. Der "Wahltiroler" Feuz fuhr gleich nach Zieldurchfahrt die Faust aus, weil eine schnellere Zeit als jene des zu diesem Zeitpunkt führenden Weltcup-Titelverteidiger Peter Fill (ITA) meist schon die halbe Miete ist.
Tatsächlich hielt die Bestzeit bis zum Schluss, was Feuz jubeln ließ. "Das erste Saisonrennen ist immer spannend, weil man besonders nervös ist. Umso glücklicher bin ich zu wissen, dass ich vorne mitmischen kann", sagte der Schweizer "Kugelblitz", der in Innsbruck lebt.
Damit ging das erste Abfahrtsduell auch an Feuz' neuen österreichischen Coach Andreas Evers, der bei den Eidgenossen Sepp Brunner ersetzt hat. Der Steirer hat bekanntlich unterdessen als Abfahrtscoach zum ÖSV gewechselt und durfte sich gleich über einen Podestplatz freuen.
Kriechmayr: "Nicht meine Strecke"
Weil Vincent Kriechmayr, Romed Baumann und Max Franz die Plätze neun bis elf belegten, kamen insgesamt drei ÖSV-Abfahrer in die Top-Ten. Kriechmayr wollte 1,23 Sekunden Rückstand nicht auf einen Sprung-Fehler im oberen Teil zurückführen. "Ich bin viel zu rund gefahren. Das ist einfach nicht meine Strecke", sagte der Oberösterreicher, der am Sonntag im Super-G aber zu den Geheimfavoriten zählt.
Publikumsliebling Erik Guay war beim großen Heimrennen nicht am Start, weil sich der 36-jährige Super-G-Weltmeister beim einzigen Training den Rücken beleidigt hatte. Svindal strahlte nach mehreren Verletzungspausen und Operationen über ein gelungenes Comeback. Immerhin verwies der achtfache Lake-Louise-Sieger Weltcup-Titelverteidiger Fill auf Platz vier. "Die Bedingungen waren deutlich besser als im Training", sagte der Norweger.