Niels Hintermann blickt bereits wieder optimistisch in die Zukunft.
Vor knapp vier Wochen erhielt der Schweizer Abfahrer die niederschmetternde Diagnose, dass er an Lymphknotenkrebs erkrankt ist (Hier nachlesen >>>). Jetzt, rund einen Monat später, hat er die Hälfte der Chemotherapie bereits hinter sich gebracht.
"Nach dem Start dieser Therapie habe ich mich gefühlt, wie in der Jetlag-Phase nach einer Nordamerikareise – ich hatte keine gröberen Beschwerden, war aber ständig müde", so der 29-jährige Abfahrtsspezialist im "Blick". "Aber in der letzten Woche ist es mir während ein paar Tagen körperlich ziemlich mies ergangen."
Bei der Analyse seines Blutbildes entdeckten die Ärzte dann einen Wert, der zwar nicht alarmierend, dennoch aber etwas zu tief war: "Deshalb habe ich ein zusätzliches Medikament erhalten, welches sehr wahrscheinlich in der Kombination mit den anderen Präparaten dazu geführt hatte, dass ich plötzlich Schüttelfrost und Gliederschmerzen hatte. Zudem hatte ich einen ganz komischen metallen-salzigen Geschmack im Mund", fasste Hintermann den Verlauf zusammen.
Kaum Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen der Chemotherapie halten sich beim Schweizer aktuell in Grenzen: "Wenn ich bedenke, dass ich zu Beginn der Therapie von den Ärzten einen dicken Katalog mit möglichen Nebenwirkungen erhalten habe, darf ich mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden sein. Meine Blutwerte sind aktuell tipptopp. Ich darf zusammenfassend sagen, dass alles planmäßig verläuft."
Dass dem dreifachen Weltcupsieger die Haare ausgingen, nimmt er ebenfalls gelassen. "Ich trage ja sowieso meistens eine Mütze und die Haare werden wieder nachwachsen."
Blick in die Zukunft
Der Speed-Spezialist blickt bereits wieder in Richtung Comeback.
"Logischerweise kann ich derzeit nicht so intensiv trainieren, wie ich das in einer normalen Saisonvorbereitung tue. Aber mit Ausnahme der letzten Woche habe ich mich seit dem Therapiebeginn viermal pro Woche für eineinhalb bis zwei Stunden auf den Ergometer gesetzt. Ich habe auch ein paar Krafttrainings absolviert", so Hintermann.
Schon im Dezember möchte der Schweizer zumindest als Zaungast beim Weltcup in Gröden dabei sein.