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Von Hoffnung bis Rückschlag! So verlief Hirschers Comeback

Beim Training auf der Reiteralm zog sich der einstige Dominator einen Kreuzbandriss zu. LAOLA1 blickt jetzt auf das versuchte Weltcup-Comeback zurück:

Von Hoffnung bis Rückschlag! So verlief Hirschers Comeback Foto: © GEPA

Aus der Traum vom großen Comeback!

Wie am Dienstag bekannt wurde, zog sich Marcel Hirscher beim Riesentorlauf-Training auf der Reiteralm einen Kreuzbandriss im linken Knie zu (Alle Infos >>>). Bereits am Montagabend wurde der 35-Jährige in Graz erfolgreich operiert.

Die schwerwiegende Verletzung wirft nun einen Schatten auf seinen mit Spannung erwarteten Comeback-Versuch. Nach all den Monaten des intensiven Trainings und der Rückkehr in den Ski-Weltcup kommt sein Traum von einer Rückkehr jetzt zu einem abrupten Ende.

Ob dies zugleich das Aus für das Comeback-Projekt bedeutet, ist noch unklar. Erste Andeutungen machte Hirscher jedoch bereits (Hier nachlesen >>>).

LAOLA1 wirft deshalb nochmal einen Blick auf die letzten Monate des Marcel Hirscher, vom Beginn seines ehrgeizigen Projekts, bis zum Zeitpunkt der Diagnose:

Erste Gerüchte: Bereits am 23. April 2024 machen erstmals Gerüchte über eine Weltcup-Rückkehr des einstigen Dominators die Runde. Starten soll er dabei jedoch nicht für Österreich, sondern für die Niederlande, das Heimatland seiner Mutter. Bereits im Sommer wolle Hirscher in Neuseeland die nötigen FIS-Punkte sammeln. Neben der Bewerbung seiner 2021 gegründeten Marke "Van Deer" soll auch der Fokus auf der Ski-WM 2025 in Saalbach liegen.

ÖSV reagiert: Am darauffolgenden Tag reagiert der ÖSV und gab bekannt, den angestrebten Nationenwechsel des 35-jährigen Superstars zu unterstützen.

Comeback offiziell: Am 24. April macht Marcel Hirscher sein Comeback offiziell, dämpft aber gleichzeitig die Erwartungen weil ihm die nötigen FIS-Punkte, um überhaupt im Weltcup starten zu dürfen, noch fehlen. Toni Giger, Geschäftsführer von Van Deer, hebt die "Lust am Rennsport hervor" und sprach davon, dass der Weltcup "schon sehr weit weg sei."

FIS gibt grünes Licht: Am 11. Juni stimmt die FIS dem angestrebten Nationenwechsel zu und macht damit offiziell, dass Marcel Hirscher in Zukunft für die Niederlande an den Start gehen wird.

Einführung von Wildcards: Am 26. Juli führt der Ski-Weltcup offiziell Wildcards ein. Dadurch sollen Ex-Aktive, die entweder den Gesamtweltcup, eine Disziplin-Kugel oder Gold bei Olympia oder einer WM gewonnen haben, bei Weltcup-Rennen starten dürfen. Großer Profiteur? Marcel Hirscher, der sämtliche Kriterien erfüllt.

Erste Schneebilder: Mitte August, genau am 13.8, meldet sich Hirscher über Instagram und schickte erste Schneebilder vom Training aus Neuseeland.

Abbruch der Neuseeland-Tour: Am 25. August bricht der 35-Jährige seine Neuseeland-Tour abrupt wieder ab. Eigentlich wollte er in Coronet Peak zwei Riesentorläufe und zwei Slaloms absolvieren. Aufgrund der grenzwertigen Schneelage wird die Reise aber ein paar Tage früher als geplant wieder beendet.

(Text wird unterhalb des Videos fortgesetzt)

Sonne statt Schnee: Aufgrund der schlechten Schneeverhältnisse bereitet sich der gebürtige Salzburger Ende September fernab von Bergen auf Mallorca für die anstehenden Rennen vor. Mit dem Rennrad soll dabei der Fitnesszustand verbessert werden.

Krankheit: Knapp vier Wochen vor Saisonstart macht Hirscher ein Infekt zu schaffen. Er leidet an Reizhusten und Fieber, seinen Start in Sölden sieht er aber nicht in Gefahr.

Sölden-Auftakt fraglich: Am 7. Oktober verkündet Hirscher, dass ihm, aufgrund der Krankheit, Trainingstage fehlen und er mit der Material-Abstimmung noch nicht zufrieden sei. Ein Antreten beim Saisonauftakt in Sölden steht damit auf der Kippe.

Comeback perfekt: Am 25. Oktober, einen Tag vor dem ersten Riesentorlauf der Saison, folgt die Bestätigung: Marcel Hirscher kehrt offiziell in den Ski-Weltcup zurück.

Hirscher punktet direkt: Am 26. Oktober ist es dann endlich soweit: Mit Startnummer 34 fährt der ehemalige Dominator in Durchgang eins des Riesentorlaufs von Sölden auf Platz 28. Im zweiten Lauf gelingt ihm eine kleine Verbesserung, letztlich beendet er sein Comeback auf Rang 23 (+2,16 Sekunden). Mit der drittbesten Laufzeit in Durchgang zwei zeigt er zudem, dass noch immer viel in ihm steckt.

Erster Slalom: Am 17. November startet Hirscher erstmals wieder in einem Slalom. Beim Rennen im finnischen Levi kommt der Ski-Star aber überhaupt nicht mit den eisigen Verhältnissen zurecht und verpasst am Ende als 46. mit 2,59 Sekunden Rückstand die Top-30 deutlich. Im Nachgang spricht der achtfache Gesamtweltcupsieger von "einem der schlechtesten Slaloms seines Lebens."

Zweiter Slalom: Auch eine Woche später beim Weltcup-Slalom in Gurgl läuft es für den Superstar nicht wirklich besser. Hirscher rutscht im oberen Teil weg und scheidet bereits nach wenigen Fahrsekunden aus. Es soll das letzte Rennen seiner spektakulären Comeback-Tour werden! 

Kreuzbandriss: Am 3. Dezember verkündet Marcel Hirscher auf seinem Instagram-Account, dass er sich beim Training auf der Reiteralm einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen hat. Bereits am Tag zuvor wird er erfolgreich in Graz operiert.

Ob Marcel Hirscher durch die schwerwiegende Verletzung nochmal in den Weltcup zurückkehren wird steht in den Sternen. Der Weg zurück wäre definitiv kein leichter. Aber wer hätte Anfang April schon gedacht, dass Hirscher fünf Jahre nach seinem Karriereende nochmal ein Rennen absolvieren wird?

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