ÖSV-Doppelsieg im WM-Slalom von St. Moritz. Mit Marcel Hirscher war zu rechnen, aber Silber für Manuel Feller ist eine Überraschung.
Vor allem, wenn man die Vorgeschichte betrachtet. "Gestern Abend bin ich noch im Zimmer gelegen und habe geweint, weil mir der Rücken so wehgetan hat. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich fahren kann", berichtet der Tiroler. "Ich möchte mich bei so vielen bedanken, vor allem bei meinem Physio. Der ist um Mitternacht hergefahren, dass er mich behandeln kann."
"Vierter will ich nicht werden"
Vor dem zweiten Durchgang sei er nicht nervös gewesen: "Ich bin am Start gestanden und habe mir nur gedacht: Vierter will ich nicht werden! Da gibt es dann eh nur ein Motto."
Als er als Führender abschwang, war er nicht sicher, ob es für eine Medaille reicht. "Ich habe immer schon gezeigt, dass ich schnell bin. Jetzt ist alles egal, was vorher war. Ich habe mir das richtige Rennen ausgesucht", jubelt der langhaarige Tiroler, dem viele das Potenzial zum "Ski-Rockstar" zuschreiben.
In der Stunde seines Triumphs denkt er dann auch an seine Teamkollegen Marco Schwarz und Michael Matt, die nach den Halbzeit-Rängen zwei und drei leer ausgingen: "Für die beiden tut es mir leid. Ich wäre gerne mit ihnen da oben gestanden." Und dann ergänzt er im Scherz: "Aber der Felix ist ein halber Teamkollege."