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Aare: Das Ende der Kombination?

Bei der WM in Aare könnte es die letzten Kombi-Bewerbe geben:

Aare: Das Ende der Kombination? Foto: © GEPA

Die WM in Aare könnte das letzte Großereignis sein, bei dem in der Alpinen Kombination Medaillen vergeben werden. 

Wie es mit dem Bewerb in Zukunft weitergeht, ist ungewiss. Schon seit längerem gibt es Bestrebungen, die Kombi durch einen Einzel-Parallelbewerb zu ersetzen. Noch in diesem Jahr soll, entweder noch in Aare oder beim FIS-Kongress im Frühling, die Entscheidung fallen. 

In der Vergangenheit wurde am Modus der Kombination schon gehörig herumgedoktert. Klassische Kombination, Super-Kombination, Alpine Kombination sind Stationen eines Bewerbs, der einem ständigen Wandel unterworfen ist und im Weltcup-Kalender mehr und mehr an den Rand gedrängt wurde.

"Wenn das Format zweimal im Jahr stattfindet - mit viel Glück -, dann ist es halt schwierig, das mit Ernst zu betreiben", meint Ramona Siebenhofer, die am Freitag (ab 11 Uhr im LIVE-Ticker) in der WM-Kombi startet.

"Das erste, was immer abgesagt wird, ist die Kombi, wenn einmal ein Wetter kommt. Ich frage mich, mit viel Ernst es von der FIS aus noch betrieben wird", merkt die Steirerin richtigerweise an. 

Slalom-Fahrer sind bevorzugt

Ein weiteres Problem sei, "dass doch die Slalomfahrer bevorzugt sind", macht Siebenhofer deutlich. "Bei einer Abfahrt haben wir drei Trainings, da kann ich dreimal probieren, beim Slalom gibt es keinen Trainingsdurchgang." Gerade vor diesem Hintergrund verstehe sie nicht, warum Topfavoritin Mikaela Shiffrin auf die WM-Kombination in Aare verzichtet. Wobei es auch nicht so sei, dass die US-Amerikanerin Gold nur abholen müsste.

Trotz aller Schwachpunkte outet sich Siebenhofer aber als Fan der Kombination. "Es ist immer eine Gaudi für mich, wenn ich wieder Slalom trainieren kann, und es ist auch für mich eine Gaudi, eine Kombi zu fahren. Ich bin immer mit Spaß und Freude dabei, ich wäre auch die Weltcup-Bewerbe gefahren, es ist für mich die dritte Disziplin", sagt Siebenhofer.

Sie plädiert auch aus Eigennutz auf die Beibehaltung der Kombination. "Mir ist die Kombi lieber als der Parallelbewerb, weil beim Parallelbewerb werde ich wahrscheinlich nicht teilnehmen", erklärt sie.

Ein klares Konzept fehlt

Beiden fehlt laut Siebenhofer ein klares Konzept. "Bei jedem Parallelbewerb denken sich die Zuschauer daheim: Wie ist das jetzt? Jetzt ist das schon wieder anders als beim letzten Mal? Einmal ist es mit Re-Run, einmal ohne. Es ist einmal so, einmal so", führt die 27-Jährige aus. Derzeit gibt es im Weltcup drei verschiedene Formate: Parallel-RTL, -Slalom und City Event.

Bei der Kombination wiederum "kann ich auch nicht sagen, einmal fahren wir es mit Super-G, einmal fahren wir es mit Abfahrt. Dann kann man es gleich mit Abfahrt und Riesentorlauf machen". Man müsse sich "da irgendwie einmal fixieren und dann vielleicht auch im Weltcup fünf Bewerbe machen und nicht zwei".

"FIS muss Grundsatzentscheidung treffen"

In eine ähnliche Kerbe schlägt ÖSV-Damen-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum. "Es gibt Schwächen im Reglement. Im Weltcup braucht es auch Hänge, die für die Kombi geeignet sind."

Generell sei die Kombination für junge Läuferinnen, die meistens von den Disziplinen her noch breiter aufgestellt sind, eine Möglichkeit, in den Weltcup hineinzuwachsen. "Und bei Großveranstaltungen gibt es auch immer wieder Überraschungen", sagt Kriechbaum. 

Diese könnte es auch in Aare geben, bei den vielleicht letzten beiden Kombinationen. Kriechbaum: "Die FIS muss Grundsatzentscheidungen treffen, wohin man überhaupt will."

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