Stefan Kraft entscheidet die Qualifikation für den ersten Weltcup-Bewerb am Kulm für sich.
Der leicht kränkelnde Weltrekord-Halter fliegt auf 233 Meter, eine blitzsaubere Landung beschert ihm den ersten Platz vor dem Deutschen Andreas Wellinger (230 Meter/+2,0 Punkte). Bereits im Training flog er im ersten Versuch auf 241 Meter, den zweiten Flug ließ er aus.
Dass Kraft so ausgezeichnet in den ersten Flug-Weltcup des Winters startet, war tags zuvor allerdings nicht abzusehen.
Mit Schüttelfrost zur Höchstweite
"Um Mitternacht bin ich noch mit Schüttelfrost im Bett gelegen und habe mir ein NeoCitran gemacht. Seitdem geht es mir besser", erzählt der Pongauer über den Kampf mit Krankheitssymptomen. An der Schanze sei es "fast weg" gewesen, wie der 29-Jährige bei Temperaturen von minus 5 Grad im Zielraum sagt, er habe sich "sehr gut" gefühlt.
Für die beiden Wettkampftage ist Kraft jedenfalls zuversichtlich. "Einzig der Hals fühlt sich noch ein wenig komisch an. Wenn der Fitnesslevel bleibt, bin ich schon sehr zufrieden."
Tournee-Triumphator Halvor Egner Granerud landet bei 229,5 Meter, Weltcup-Leader Dawid Kubacki (228 Meter) und Ryoyu Kobayashi (229,5 Meter), zuletzt Doppel-Sieger in Sapporo, präsentieren sich ebenfalls in Top-Form.
Neun ÖSV-Adler dabei
Aufzeigen können auch die flugstarken Slowenen, Ziga Jelar (222 Meter) wird ex aequo mit Kobayashi Fünfter. Im Training landete er beim Schanzenrekord von 247,5 Meter, griff bei der Landung allerdings in den Schnee, wodurch Peter Prevc seine Bestmarke von 244 Meter aus dem Jahr 2016 vorerst behält.
Im Gegensatz zum Skispringen gelten auf Skiflugschanzen sämtliche Sprünge als offiziell, sodass ein offizeller Schanzenrekord auch in Trainings- und Probe-Durchgängen aufgestellt werden kann.
Insgesamt neun ÖSV-Adler qualifizieren sich für den Bewerb am Samstag, Jan Hörl (213,5 Meter) wird als zweitbester Österreicher Elfter. Auch Ulrich Wohlgenannt (18.), Philipp Aschenwald (22.), Manuel Fettner (24.), Maximilian Steiner (26.), Francisco Mörth (28.), Markus Müller (32.) und Clemens Leitner (33.) sind mit dabei.
Hannes Landerer, Markus Rupitsch, Maximilian Ortner verpassen die Top 40 und somit die Qualifikation für das Skifliegen am Samstag, auch Stefan Rainer wird nicht mit dabei sein. Er durfte aufgrund eines Regelverstoßes bei seinem Anzug nicht einmal über die Schanze gehen.
Michael Hayböck, Clemens Aigner und Daniel Tschofenig fehlen zumindest am Samstag krankheitsbedingt (Alle Infos >>>).