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"Scheinverfahren!" - Norweger toben wegen Anzug-Untersuchung

Der Weltverband hat eine britische Firma mit der Untersuchung der "Corpora delicti" der Norweger bedacht. Die kritisieren das Vorgehen bereits deutlich.

Foto: © GEPA

Der Anzug-Skandal rund um das norwegische Skisprungteam geht in die nächste Runde.

Wie der norwegische Rundfunk "NRK" berichtet, wurden die mutmaßlich manipulierten Anzüge am Mittwoch nun offiziell untersucht.

Eine britische Firma war dafür eigens von der FIS beauftragt worden. Im Lager der Norweger macht sich jedenfalls bereits Unverständnis breit.

Bei der Untersuchung in Zürich sollen unter anderem FIS-Kontrolleur Christian Kathol, Ex-Skispringer Tom Hilde, ein Anwalt des norwegischen Skiverbandes, Athleten-Anwalt Roy Erland Mydal sowie weitere Funktionäre des Weltverbands anwesend gewesen sein.

FIS-Vorgehen "haarsträubend schlecht"

Wenn es nach Thomas Flo Haugaard, dem Anwalt von Athlet Robert Johansson geht, geht die FIS im Zuge des Vorgehens in der Causa grob fahrlässig vor.

Norwegens Skispringer seien "nicht als individuelle Athleten mit ihren rechtlichen Interessen und individuellen Ansprüchen behandelt" worden, das Verfahren der FIS sei "haarsträubend schlecht gewesen".

Insbesondere der Umgang mit seinem Klienten Robert Johansson sei "völlig beispiellos, im negativen Sinne". Die FIS habe ihre eigenen Regeln und Statuten zum Schutz der Athleten mit Füßen getreten.

Norweger-Anwalt: "Scheinverfahren, das völlig wertlos ist"

Im Sitzungssaal eines Zürcher Hotels wurden die Anzüge stundenlang unter strengen Auflagen untersucht - transportiert wurden sie in Koffern und Taschen, zuvor lagerten sie in einem Safe.

Anwalt Haugaard stellt die Sinnhaftigkeit der Untersuchungen in Abrede: "Es versteht sich von selbst, dass Kleidung keine konstante Größe hat. Das Design von Kleidung ist im Laufe der Zeit nicht konstant. Daher halten wir diese erneute Überprüfung heute für ein praktisch wertloses Beweismittel. Das haben wir auch gegenüber der FIS deutlich gemacht".

"Uns wurde von der FIS klar gesagt, dass die Vertreter, die ja anwesend sind, keine Fragen stellen oder die Inspektion unterbrechen dürfen. Unserer Meinung nach handelt es sich um ein Scheinverfahren, das völlig wertlos ist", klagt der Anwalt über die Bedingungen im Rahmen der Untersuchung.

Schon bald soll die FIS einen Abschlussbericht zu den Ermittlungen herausgeben. Je nach Ergebnis könnten den Norwegern Sanktionen drohen.


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