Die Skisprung-Saison endet mit einem Knall!
Glücklicherweise allerdings mit einem höchst positiven. Domen Prevc flog im letzten Saisonbewerb beim Skifliegen in Planica zu einem neuen Weltrekord.
Der slowenische Lokalmatador segelte auf 254,5 Meter und überbot damit die bisherige Rekordweite von Stefan Kraft aus dem Jahr 2017 (Vikersund) um einen Meter.
Der Neo-Rekordhalter konnte es danach selbst noch nicht so recht glauben. "Ich zittere immer noch. Es ist wie, wenn du ein richtig gutes Buch liest oder einen richtig guten Film schaust. Es ist einfach unfassbar genial", schildert er am "ORF"-Mikrofon seine Emotionen.
"Ein perfekter Flug"
Man ist beinahe geneigt zu sagen: Wer, wenn nicht Prevc war für eine neue Bestweite prädestiniert. "Er ist der Skiflieger der Saison", sieht es auch der entthronte Stefan Kraft so.
"Es war einfach ein perfekter Flug. Es hätte keiner geglaubt, dass das hier geht", so der ÖSV-Routinier, der aber nicht wehmütig darüber ist, den Titel als Rekordhalter abgeben zu müssen.
"Ich bin da überhaupt nicht wehleidig", meint er, vielmehr sei der Sprung "Werbung für unseren Sport" gewesen, sagt er und lässt selbst seine Begeisterung über Prevc' Monster-Flug durchblicken: "Ich glaube, ich werde mir den Sprung hunderte Mal auf YouTube anschauen."
Wer, wenn nicht Prevc?
Das wäre wohl auch für Slowenen selbst eine gute Idee, um besser realisieren zu können, dass sein Rekordwunsch wahr wurde. "Es ist ein Traum, der größte, den ich je hatte", so Prevc.
Auch von ÖSV-Coach Andreas Widhölzl gab es Glückwünsche. "Es war unglaublich, mein größter Respekt. 254,5 Meter ist irrsinnig weit", gratuliert er. Widhölzl stößt damit ins gleiche Horn wie seine Schützlinge, die bezüglich Prevc mehr oder minder unisono betonen: "Wenn es einer schafft, dann er."
Tschoefnig: "Da breche ich mir beide Knie"
Jan Hörl reihte sich ebenso zu den Gratulanten ein: "Eigentlich gestört, das hat sich niemand gedacht, dass das möglich ist. Hut ab", meint er mit einem anerkennenden Lachen. So ähnlich drückt es auch Gesamtweltcupsieger Daniel Tschofenig aus: "Dass es wirklich passiert, ist abartig. Denn du stehst dann da und denkst dir: Es ist schon so flach, aber er kommt halt so perfekt hin."
Für ihn selbst ist ein Weltrekord kein unmittelbares Ziel, wie der 23-Jährige mit einem Lachen gesteht, dafür habe er nicht die entsprechend optimale Flugkurve: "Ich glaube, das will ich gar nicht, weil da breche ich mir unten beide Knie. Da können die Leute rübergehen und mich rausschaufeln."
ÖSV-Adler ziehen zufrieden Bilanz
Und wie fällt die Bilanz des so erfolgreichen ÖSV-Adlers nach dem letzten Saisonbewerb aus? "Es war eine geniale Saison. Danke an alle, die mich so unterstützt haben, es war richtig, richtig cool", so ein demütiger Tschofenig.
Auch Hörl schaut "sehr glücklich zurück, es war eine sehr geniale Saison", so der Konkurrent Tschofenigs um die große Kugel.
Auch Kraft zieht eine zufriedene Bilanz. "Es war wieder ein genialer Winter. Ich bin Dritter im Gesamtweltcup, war in den letzten vier Jahren immer unter den besten Dreien. Ich bin echt sehr happy, es war für uns als Team eine Wahnsinns-Saison", fasst er zusammen.