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Frauen-Tournee ab 2026/27? Bergisel-Flutlicht als Knackpunkt

Während man in Innsbruck auf die Genehmigung der Flutlichtanlage am Bergisel wartet, spricht Eva Pinkelnig von "verlorenen Jahren".

Frauen-Tournee ab 2026/27? Bergisel-Flutlicht als Knackpunkt Foto: © GEPA

Die seit mehreren Jahren angestrebte Vierschanzen-Tournee für die Skispringerinnen könnte 2026/27 Realität werden.

Der als Knackpunkt geltende Flutlichtanlagenbau am Innsbrucker Bergisel soll möglichst heuer über die Bühne gehen. Derzeit laufen die Genehmigungsverfahren. Die Ausschreibung ist laut ÖSV-Geschäftsführer Christian Scherer in Vorbereitung.

Im Idealfall könnte es einen Innsbruck-Bewerb für die Skispringerinnen im Jänner 2026 geben, fix ist das jedoch keineswegs.

Auf allen vier Schanzen der Traditionsserie werden Eva Pinkelnig und Co. parallel mit den Männern frühestens ab der nach-olympischen Saison 2026/27 springen können. "Das Flutlicht ist die Grundvoraussetzung, dann gibt es noch logistische Details zu klären. Aber ab 2026/27 soll es eine Tournee für die Damen geben - wenn die Rahmenbedingungen stimmen", sagte Scherer zur APA.

Am Bergisel soll das Flutlicht künftig für genügend zeitlichen Spielraum an den kurzen Wintertagen sorgen. Fix ist der Bau allerdings noch keineswegs. "Man kann es für 2026 nicht garantieren. Derzeit laufen die Genehmigungsverfahren beim Landesumweltanwalt, danach würden wir unverzüglich ausschreiben und den Bauzeitenplan fixieren", erläuterte Scherer. Als weiteres Problem benannte er lange Lieferzeiten der Lichtkomponenten.

Der ÖSV betont stets, dass man eine Frauen-Tournee nur als vollwertiges Produkt und nicht als Beiwerk zu den Männern realisieren möchte.

Pinkelnig: "Jedes Jahr, wo wir nicht dabei sind, ist ein verlorenes Jahr"

Wenig Verständnis für das lange Hin und Her haben die Springerinnen. "Jedes Jahr, wo wir nicht dabei sind, ist ein verlorenes Jahr für den Skisprungsport der Damen und den Sport generell. Natürlich hätte ich lieber vier als zwei Springen, eine Vierschanzen-Tournee mit Innsbruck und Bischofshofen", sagte Pinkelnig.

Bisher gibt es für die Springerinnen um den Jahreswechsel die "Two Nights Tour" in Garmisch und Oberstdorf, allerdings alternierend mit den Männern. Anschließend folgt der Weltcup in Villach. Dem Vernehmen nach ist die zweiteilige Tour in Deutschland auch 2025/26 noch fixiert.

Pinkelnig nimmt die Entscheidungsträger bezüglich Tournee in die Pflicht, sie selbst will mit starken Leistungen ihren Beitrag leisten. "Ich bin Sportlerin und nicht Organisator. Da gibt es viele gescheite Menschen, die sich darum kümmern. Meine Aufgabe ist es, weit zu springen und für positive Emotionen zu sorgen", meinte Pinkelnig im Gespräch mit der APA.

ÖSV wenig begeistert von FIS-Plänen

Scherer gab an, dass man Verständnis für möglichst viele Großschanzen-Bewerbe der Frauen und die Zusammenführungs-Bestrebungen beider Geschlechter an gemeinsamen Schauplätzen habe. Gleichzeitig müsse man aber auch die Zukunft der anderen österreichischen Normalschanzen-Weltcups berücksichtigen.

"Für uns ist wichtig, wie geht es mit Villach und Hinzenbach weiter. Wir brauchen diese Schanzen auch für die Nachwuchsausbildung", sagte Scherer.

Die Angleichungs-Bestrebungen der FIS hält er nicht für durchdacht. "An manchen Orten ist das in Ordnung, aber man bespielt dann auch weniger Schanzen, diese fielen dann für die Ausbildung der jungen Athleten weg, das hat die FIS nicht zu Ende gedacht", sagte Scherer und nannte Ljubno in Slowenien als weiteres Beispiel.

Der ÖSV werde sich jedenfalls dafür einsetzen, dass möglichst viele der bisherigen Frauen-Schauplätze erhalten bleiben. Für Villach würde das im Falle einer Tournee einen anderen Termin als bisher bedeuten. Der Weltcup in Kärnten findet bisher Anfang Jänner gleichzeitig mit dem Innsbruck-Termin statt.



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