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Tschofenig: "Die Krönung für den Tag und die Saison"

An seinem 23. Geburtstag machte sich Daniel Tschofenig selbst ein großes Geschenk. Das sagt der Kärntner nach seinem Triumph im Gesamtweltcup:

Tschofenig: Foto: © GEPA

Eine unglaubliche Saison neigt sich dem Ende zu.

Daniel Tschofenig machte sich an seinem 23. Geburtstag selbst ein Geschenk und sicherte sich nach dem Triumph bei der prestigeträchtigen Vierschanzentournee auch den Sieg im Gesamtweltcup.

Zwar gelang ihm dies denkbar knapp nicht mit einem Podestplatz (zum Bericht >>>), dafür aber mit einem perfekten Sprung. Am Sonntag (ab 09:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>) bietet sich im zweiten Wettkampf in Planica und letzten Einzelbewerb des Jahres noch eine Gelegenheit, am Podium zu landen.

Eine extrem coole Saison

Unmittelbar nach seinem großen Erfolg war "Tschofe" sprachlos: "Ich stehe gerade ähnlich da wie bei der Tournee. Es ist eine extrem coole Saison gewesen, von Anfang bis zum Ende jetzt."

Mit seiner Leistung war er sehr zufrieden: "So einen genialen Abschlussflug heute noch einmal zu machen, ist echt die Krönung für den Tag und auch für die ganze Saison." Er sei unten gestanden "und habe gemeint, es ist ein technischer Fehler. Ich weiß nicht, wann es das das letzte Mal gegeben hat. Das haben meine Idole geschafft und ich jetzt auch."

"Dass ich das Podest so knapp verpasst habe, ist mir relativ wurscht. Mit solchen Flügen könnte ich auch Fünfter oder Sechster werden, das wär mir wurscht", stellte er klar.

"Nicht nur mir zu verdanken"

(Artikel wird unterhalb fortgeführt)

Das waren die bisherigen Gesamtweltcupsieger im Skispringen

Im Gespräch mit dem "ORF" richtete der 23-Jährige zudem eines aus: "Danke an alle, die zu Hause sitzen, auch an alle, die vor Ort sind und Daumen drücken. Ihr seid sicher Teil davon. Es ist nicht nur mir zu verdanken, sondern euch allen auch."

Dass dem Österreicher solch eine beeindruckende Saison - Stand jetzt hält er bei acht Siegen und 15 Podestplätzen - gelingt, war im Sommer als andere als absehbar. Damals laborierte der Kärntner an einer Oberschenkelverletzung, ist "echt nicht gut gehüpft". "Umso genialer" sei es, wie dieser Winter nun ausgeht.

Einmal mehr bewies Tschofenig wie das gesamte österreichische Team fairen Sportsgeist und lobte auch seinen Kontrahenten und Teamkollegen Jan Hörl: "Er hat eigentlich nie locker gelassen. Der ist von Anfang bis Ende immer auf seinem Niveau gesprungen und das war wirklich genial. Also ein Dank muss ich auch sagen an Jan, dass er so fair geblieben ist die ganze Saison."

Und weiter: "Ich hoffe, er kann es auch genießen. Der zweite Platz ist trotzdem absolut genial. Er wird sich sicher mal kurz ein bisschen ärgern, aber im Großen und Ganzen eine geniale Saison von uns beiden. Danke nochmal an ihn."

Hörl lobt Teamkollegen: "Eine sensationelle Saison"

Jan Hörl musste sich als Achter aus dem Kampf um die große Kugel verabschieden, zeigte sich aber dennoch mehr als zufrieden: "Ich bin voll zufrieden. Ich habe im zweiten Durchgang zeigen können, dass ich wieder einen Schritt gemacht habe. Ich gratuliere dem Tschofenig, eine sensationelle Saison, ich bin auch megahappy mit dem zweiten Platz."

Auf seiner starken WM-Leistung - der Salzburger holte gleich viermal Edelmetall - wolle er nun für die Olympia-Saison aufbauen. 

Ohnehin gelang den ÖSV-Adlern in dieser Saison historisches. Im Nationencup ist ein Rekordvorsprung möglich, im Gesamtweltcup holte man als erste Nation überhaupt einen Dreifachsieg. Insgesamt ist es der 15. rot-weiß-rote Triumph im Gesamtweltcup.
 
Stefan Kraft, der von Tschofenig als Gesamtweltcupsieger abgelöst wurde, freute sich ebenfalls mit seinem Landsmann: "Ich habe Daniel herzlich umarmt, habe gemerkt, wie angespannt er in den letzten Wochen war. Er hat das eiskalt durchgezogen, ist immer cool geblieben, hat immer geliefert."

"War wirklich eine Ausnahmesaison"

Großen Anteil an dieser erfolgreichen Saison der heimischen Springer hatte selbstverständlich auch Cheftrainer Andreas Widhölzl. Die ÖSV-Adler stellten unter seiner Leitung in diesem Winter auch einen neuen Rekord für die Bestmarke an Podestplätzen in einer Saison auf.

"Es war wirklich eine Ausnahmesaison, auch mit dem Hintergrund, dass er (Tschofenig, Anm.) im Sommer verletzt war. Er hat sich extrem gut gebattelt mit Jan, der auch eine Wahnsinns-Saison hatte. Die zwei haben es sich auch verdient", so Widhölzl.

Er streute seinem gesamten Team Rosen: "Es ist brutal cool, spiegelt die Arbeit vom ganzen Team wider. Wir haben Gas gegeben, haben es heuer nochmals getoppt. Es ist extrem viel aufgegangen, die Chemie ist super im Team. Deswegen ist das auch möglich."

Vor dem finalen Einzel am Sonntag steht am Samstag (ab 09:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>) noch ein letzter Teambewerb an. Diesen werden Daniel Tschofenig, Manuel Fettner, Jan Hörl und Stefan Kraft in Angriff nehmen.



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