Warum tut sich Gregor Schlierenzauer das noch an?
Diese Frage stellen sich wohl viele Fans angesichts des Formtiefs des an Weltcupsiegen gemessen erfolgreichsten Skispringers aller Zeiten in den letzten Jahren. Die Antwort liefert Schlierenzauer selbst: "Ganz einfach, nicht weil ich muss, sondern weil ich will!"
"Ich habe nicht das Verlangen jemanden etwas beweisen zu wollen, ich springe einfach sehr gerne Ski, will diese Sportart ausreizen. Ich möchte das Gefühl wieder erfahren, wenn man nahe an der Perfektion durch die Luft gleitet und den Hang entlang schwebt", schreibt der Tiroler vor dem Weltcup-Auftakt in seinem Blog.
Schlierenzauer: "Es gibt keine Deadline"
Schlierenzauer, der in seinen erfolgreichsten Zeiten selbst allen um die Ohren flog, blickt genau auf Konkurrenten wie Ryoyu Kobayashi, "die das Fliegen am Limit sehr, sehr gut beherrschen". "In diese Richtung möchte ich mich entwickeln", sagt Schlierenzauer.
Fürs erste gelte es aber, solide in die Saison zu starten, um dann "mittelfristig in den elitären Kreis der Top-10 zurückzukehren" - so der Plan. "Die Konstanz, die Klasse und die Selbstverständlichkeit, die es in Anbetracht der großen Dichte dafür braucht, gilt es sich zu erarbeiten", ist Schlierenzauer bewusst.
Sollte der Plan nicht aufgehen, denkt der 29-Jährige trotzdem noch nicht an ein Karriereende. "Fristen oder eine Deadline habe ich mir keine gesetzt. Solange die Lust und Leidenschaft für den Sport so groß bleiben wie sie aktuell sind, werde ich auch die Geduld haben, mich zurück zu kämpfen", sagt Schlierenzauer.