Österreichs Skispringern beenden die Saison 2017/18 ohne einen einzigen Sieg - zum erst dritten Mal in der Weltcup-Geschichte.
Stefan Kraft sorgt mit Platz zwei im letzten Einzel-Bewerb in Planica noch für einen versöhnlichen Abschluss. Der Salzburger muss sich nur Saison-Dominator Kamil Stoch geschlagen geben, der auch die 20.000 Schweizer Franken für die Planica-Seven einheimst.
Dritter wird Daniel Andre Tande vor Robert Johansson, der sich damit den Skiflug-Weltcup sichert.
Michael Hayböck, Daniel Huber und Clemens Aigner landen auf den Plätzen 24 bis 26.
Manuel Fettner scheitert als 31. und einziger Athlet sogar am Einzug in den Finaldurchgang. Ex-Weltmeister Gregor Schlierenzauer hatte sich nicht für den Schlussbewerb qualifiziert.
"Genial, das waren echt zwei coole Flüge", freut sich der Weltrekordler Kraft über den gelungenen Abschluss. Der Salzburger überholte im Finale nach Platz vier im ersten Durchgang noch die beiden Norweger Tande und Robert Johansson. Stoch sei aber schon zu weit weg gewesen. "Die Maschine hat leider nicht ausgelassen", meint Kraft über den überragenden Olympia- und Tourneesieger aus Polen.
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Kraft: "Nicht viel falsch gemacht"
Die ÖSV-Adler haben eine mehr als durchwachsene Saison hinter sich, erstmals seit 2000/01 blieben die heimischen Springern sieglos. Insgesamt gab es im Weltcup gerade einmal neun Einzel-Podestplätze, davon acht durch Kraft und einen durch Hayböck.
Kraft beendet die Saison als bester Österreicher auf Platz vier im Gesamt- und Skiflug-Weltcup. Zweitbester ÖSV-Springer im Gesamtweltcup ist Michael Hayböck auf Rang 23.
"Ich nehme gefühlte zehn vierte Plätze in allen Gesamtwertungen, die man so gewinnen kann, mit. Das ist schon bitter, aber es spornt natürlich an für die nächste Saison", sagte der Weltrekordler.
Der Abschluss sei aber uneingeschränkt erfreulich. "Achter Podestplatz, das ist genial. So einen Abschluss hätte ich mir nicht besser erträumen können. In dem Fall habe ich nicht viel falsch gemacht", sagte Kraft und bekräftigte, dass er aus den wenigen kleinen Fehlern der Saison lernen werde. "Ich bin noch jung, ich habe noch ein paar Jahre", so der 24-Jährige.
Wie geht es bei ÖSV-Adlern weiter?
Bei den Großereignissen ging das Team von Cheftrainer Heinz Kuttin leer aus. Nicht zuletzt deshalb gibt es eine Trainer-Diskussion im ÖSV, Präsident Peter Schröcksnadel und Ernst Vettori kündigten Analysen und Gespräche nach der Saison an.
Mit Alexander Stöckl, der bei den Norwegern noch bis 2022 unter Vertrag steht, und Stefan Horngacher, der seinen Vertrag in Polen verlängert hat, sind bereits zwei potenzielle Kandidaten aus dem Rennen. Auch Werner Schuster wird wohl weiterhin Trainer der Deutschen bleiben.