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Eva Pinkelnig: "Das ist der Höhepunkt meiner Karriere"

Nach vielen Rückschlägen in ihrer Karriere stemmt Eva Pinkelnig die große Kristallkugel in die Höhe. Dabei war es anfangs eine "Mission Impossible".

Eva Pinkelnig: Foto: © GEPA

"Wer sich Mühe gibt, wird am Ende dafür belohnt", heißt es in einem Sprichwort. 

Kaum eine hat sich diese Belohnung mehr verdient als Eva Pinkelnig. Die Vorarlbergerin durfte am Freitag beim Saison-Finale der Skispringerinnen im finnischen Lahti die große Kristallkugel für ihren Sieg im Gesamtweltcup in Empfang nehmen. 

"Dass ich jetzt die große Kristallkugel der Gesamtweltcupsiegerin in Händen halte, ist sicher der Höhepunkt meiner bisherigen Karriere", sagt Pinkelnig. "Ich bedanke mich beim gesamten Team und ganz speziell bei allen, die auch dann an mich geglaubt haben, wenn es in der Vergangenheit schwere Zeiten gab", so die in den vergangenen Jahren von schweren Sturzverletzungen geplagte ÖSV-Springerin.

Die besondere Karriere einer Quereinsteigerin 

Als Quereinsteigerin begann die gelernte Erzieherin erst mit 24 Jahren mit dem Skispringen. Schon bald flog die Vorarlbergerin vielen davon und etablierte sich im Weltcup

Der steile Aufstieg wurde jedoch zwei Mal abrupt gestoppt. 2016 stürzte Pinkelnig zwei Mal so heftig, dass sie ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitt. Die neurologischen Folgen waren gravierend: Erinnerungslücken, Konzentrations- und Sehschwächen. Die Ärzte stellten bei den Untersuchungen sogar Anzeichen von Alzheimer fest. 

Bei der Heim-WM 2019 in Seefeld holte die ÖSV-Athletin Silber im Team- und Mixed-Springen, ehe im Dezember 2020 ihr Leben erneut am seidenen Faden hing. Bei einem Trainingssturz in Seefeld erlitt Pinkelnig einen Milzriss, sie verlor einen Liter Blut und musste notoperiert werden. "Der Milzriss war lebensbedrohlich. Ich kenne Menschen, die daran gestorben sind", sagte Pinkelnig im LAOLA1-Interview im Dezember. 

Pinkelnig nahm den beschwerlichen Weg zurück auf sich - und wurde nun belohnt. 

Pinkelnig: "Im Sommer war ich so weit weg"

In der Gesamtabrechnung der Saison war Pinkelnig mit je sechs Siegen, zweiten und dritten Plätzen eindeutig die Beste. Sie durfte als dritte Österreicherin nach Daniela Iraschko-Stolz (2014/15) und Sara Marita Kramer im Vorjahr die Kristallkugel in Empfang nehmen.

"Ich freue mich riesig. Der heutige Bewerb war ein wunderschöner Abschluss einer großartigen Saison. Im Sommer war ich so weit weg, Podestplätze waren eine Mission impossible. Jetzt sind es 18, ich habe sechs Mal gewonnen, das ist völlig crazy", meint Pinkelnig nach dem abschließenden Saison-Bewerb nach besonders lauten Jubelschreien im Zielraum.

Die Vize-Weltmeisterin auf der Normalschanze holte im Verbund mit Chiara Kreuzer (2 Saisonsiege/4 Podestplätze), der in Lahti achtplatzierten Sara Marita Kramer (0/2), Julia Mühlbacher (0/1) und Co. 250 Punkte vor Deutschland auch den prestigeträchtigen Sieg in der Nationenwertung.

"Wenn wir gemeinsam jubeln dürfen, ist das noch schöner. Genial, dass wir zwei Kugeln in Empfang nehmen dürfen" sagt Pinkelnig. 

Lob gibt es auch von Mario Stecher, dem Sportlichen Leiter der Nordischen im ÖSV: "Ich gratuliere Eva Pinkelnig und dem ganzen Damen-Team zum Gesamtweltcup und der Nationenwertung. Das war wieder eine außerordentliche Leistung über das ganze Jahr hinweg. Da ziehe ich meinen Hut!"

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