Norwegen entscheidet am Samstagnachmittag das Weltcup-Teamspringen in Titisee-Neustadt für sich.
Robert Johansson, Daniel Andre Tande, Anders Fannemel und Johann Andre Forfang setzen sich mit 1083,6 Punkten hauchdünn mit 0,8 Zählern Vorsprung vor Polen (Piotr Zyla, Maciej Kot, Dawid Kubacki, Kamil Stoch) durch. Deutschland wird Dritter mit 1.054,7 Punkten.
Österreich belegt mit Manuel Fettner, Manuel Poppinger, Gregor Schlierenzauer und Stefan Kraft mit 1.010,9 Punkten den fünften Platz hinter Slowenien (1.011,5).
Aus dem ÖSV-Quartett Manuel Fettner, Manuel Poppinger, Gregor Schlierenzauer und Stefan Kraft war Letzterer mit 138,5 und 140,5 Metern erwartungsgemäß der stärkste Mann. Schlierenzauer, der sich zuvor bei seinem ersten Weltcup-Auftritt nach rund neun Monaten problemlos für das Einzel am Sonntag (15.30) qualifiziert hatte, landete bei 127 und 124,5 m.
Schlieri: "Wieder schön das Feeling"
"Es war natürlich wieder schön das Feeling, wieder eine Startnummer anzuhaben, sich wieder mit anderen zu messen und im Team zu springen ist immer etwas ganz Besonderes", freute sich Schlierenzauer, der sich von den Sprüngen her "mehr erwartet" hätte. "Da habe ich nicht ganz meine Trainingsleistungen von der letzten Einheit in Norwegen umsetzen können. Es gilt sich wieder dorthinzutasten, wo man hinmuss. Es gibt noch einiges zu tun", weiß der 53-fache Weltcup-Rekordsieger.
In der Einzelqualifikation war es ihm besser gelaufen. "Auf dem hohen Niveau entscheiden Kleinigkeiten. Da braucht man auch ein bisserl Glück von den Bedingungen her." Dennoch wollte der Tiroler nicht jammern. "Der Wiedereinstieg ist gelungen für mich. Jetzt gilt es einfach, mir die Zeit zu geben und auch zu nehmen, technisch dorthinzukommen wo man hinmuss." Jeder Wettkampf sein nun wertvoll. Seinem Knie geht es gut: "Das ist überhaupt kein Problem. Das einzige, was man ein bisserl merkt, ist, wenn es richtig kalt wird, dass es sich so anfühlt wie wenn man älter wird."
Kuttin nicht zufrieden
Cheftrainer Kuttin war mit dem fünften Platz nicht zufrieden. "Die Ausgangslage ist für uns zur Zeit schwierig, wir haben seit der Herbstphase mit einigen Verletzten zu kämpfen. Aber unser Team findet sich immer mehr." Zufrieden war er vor allem mit Stefan Kraft. "Er war heute in der Einzelwertung um ein Zehntel Zweiter, er ist sehr gut gesprungen. Auch Manuel Poppinger ist erstmals seit seinem Kreuzbandriss wieder im Team dabei, da fehlt noch das letzte Quäntchen. Und für Gregor war es der erste Wettkampf, solche Situationen sind nicht leicht."
Der angesprochene Kraft war über das Teamabschneiden nicht erfreut. "Auf keinen Fall, das taugt uns natürlich nicht. Aber wir dürfen nicht die Nerven weghauen, sondern müssen gescheit weiterarbeiten und schauen, dass wir beim nächsten Teamspringen, das ist die Skiflug-WM, wieder dick da sind", hofft der Weltcup-Titelverteidiger. Er selbst finde sich auf der schwierigen Hochfirst-Schanze immer besser zurecht. "Ich habe mir zu Beginn schwergetan. Es ist ein sehr steiler Anlauf und keine Fertigspur, da muss noch skifahren können", meinte er lächelnd.
Der Sieg ging hauchdünn an Robert Johansson, Daniel Andre Tande, Anders Fannemel und Johann Andre Forfang: Mit 1.083,6 Punkte lagen die Norsker nur 0,8 Zähler vor Polen. Rang drei holte die Mannschaft aus Deutschland. Die Norweger haben damit saisonübergreifend schon den fünften Sieg en suite in Weltcup-Teambewerben gefeiert.
Österreich verfehlte die viertplatzierten Slowenen nur um 0,6 Punkte, auf Rang drei fehlten aber fast 44 Punkte. Allerdings waren Kraft und Co. in keiner der Zwischenwertungen nach jeder Nationengruppe in den Top 3 gelegen. Am Ende entwickelte sich ein Zweikampf zwischen Norwegen und Polen mit wechselnder Führung. Für den weitesten Satz im Bewerb sorgte der Deutsche Richard Freitag. Der Weltcupleader sprang sich mit einem 143,5-m-Flug schon gut auf den Einzelbewerb ein. Im Nationencup fiel Österreich nun hinter Polen auf Platz vier zurück.