Seit einigen Monaten findet sich der langjährige Skisprungtrainer Florian Liegl als Sportlicher Leiter für Skispringen und Nordische Kombination in einer ÖSV-Managementfunktion wieder, und er hat Gefallen daran gefunden.
"Ich habe eine Herausforderung gesucht und in dieser Aufgabe auch gefunden. Natürlich ist es ein anderes Aufgabengebiet. Es ist sehr fordernd und sehr spannend und es taugt mir sehr", sagt Liegl vor dem dieswöchigen Weltcupauftakt.
Der ehemalige Skispringer fungiert seit dem Frühjahr als Nachfolger von Mario Stecher, der zum Sportdirektor des ÖSV aufgestiegen ist. Auf dessen erfolgreiche Arbeit könne und wolle er aufbauen, betont Liegl im Gespräch mit der APA mehrfach.
Große Veränderungen seien nicht nötig
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Große Umstrukturierungen hält er nicht für nötig. "Das Radl neu erfinden, ist, glaube ich, nicht notwendig. Wir haben ein gut funktionierendes System."
Dieses kennt der Tiroler als früherer Weltcupathlet und nach 16 Jahren Trainertätigkeit auf verschiedenen Leistungsstufen bestens. Der 41-Jährige will an den eingespielten Strukturen festhalten, ohne sich aber Neuerungen zu verschließen.
"Der Fokus liegt auf unserem System, aber natürlich hat man die Fühler ausgestreckt und will immer nach Besserem und Höherem streben, und holt sich auch Einflüsse von außen."
Zur Sicherung künftiger Erfolge brauche es weiterhin aber auch genügend "Manpower und monetäre Mittel". Diesbezüglich sei man erfreulicherweise gut aufgestellt. "Momentan sind wir schon noch in der glücklichen Lage, dass wir das umsetzen können."
Erfolgslauf von Kraft und Co. soll anhalten
Liegl erhofft sich in der neuen Saison viele Erfolge. Seine jüngsten Eindrücke von Stefan Kraft, Eva Pinkelnig und Co. sind vielversprechend. "Die Basis ist auf jeden Fall gelegt. Unser Ansporn und Anspruch sind sehr groß. Es spielen aber auch andere Dinge wie das Quäntchen Glück eine Rolle für die ganz großen Coups, zu 100 Prozent planen kann man das nicht."
Wünschenswerte Coups wären etwa der längst fällige Sieg bei der Vierschanzentournee und Medaillen bei der WM in Trondheim. Weitere Erfolge seien aber kein Selbstläufer. "Immer wenn man aus einer erfolgreichen Saison kommt, ist es wichtig, die Pace hochzuhalten und dass man hungrig bleibt", sagt Liegl.
Besonders abgesehen hat er es auf Siege bei den diversen Heimveranstaltungen im Springen und der Kombination.
Kombination und Frauen-Tournee als große Anliegen
Der Spartenchef bekräftigt, dass ihm die Kombination genauso am Herzen liege wie das Springen. "Das ist eine unglaublich tolle Sportart mit großer Tradition, sie hat mit gewissen Dingen zu kämpfen, aber der Stellenwert der Kombination ist bei uns sehr hoch."
Den Status des Frauenskispringens mit einer Vierschanzentournee weiter zu steigern, befürworte er natürlich. Diesbezüglich werde er alle möglichen Hebel in Bewegung setzen.
Es gebe bereits gute Ideen für eine gemeinsame Tournee, zunächst müssten aber alle Grundvoraussetzungen wie das nötige Flutlicht am Bergisel gegeben sein. Schnellschüsse will er vermeiden. "Schlussendlich geht es auch darum, dass es ein gutes Produkt ist."
Die Zusammenarbeit mit den Landesskiverbänden inklusive der Nachwuchsförderung ist ein weiterer Fokus seiner Arbeit. Und der Verband werde auch das Thema Nachhaltigkeit ständig im Blick behalten, versprach der Tiroler.