Österreichs Skispringerinnen sind nicht zu stoppen und feiern in Zao den ersten Doppelsieg.
Eva Pinkelnig gewinnt am Sonntag mit Sprüngen auf 99 und 95 Metern 1,8 Punkte vor Teamkollegin Chiara Hölzl und sorgt für den 6. ÖSV-Sieg in Folge. Für die 31-jährige Dornbirnerin ist es der 3. Einzelsieg in Folge, mit dem Team-Springen am Samstag sogar der 4. en suite. Maren Lundby hat als Dritte bereits 13,4 Punkte Rückstand.
Im Gesamt-Weltcup hat die Norwegerin nur noch einen Punkt Vorsprung auf Pinkelnig, Hölzl liegt auf Rang drei.
Sara Takanashi verpasst als Vierte ihren 100. Stockerlplatz im Weltcup um 6,2 Punkte.
Marita Kramer (7.), Daniela Iraschko-Stolz (9.), Lisa Eder (13.) und Jaqueline Seifriedsberger (16.) komplettieren das starke ÖSV-Ergebnis.
Wenn die Realität die Träume übersteigt
"Ich kämpfe mit den Tränen. Wenn die Realität die kühnsten Träume übersteigt, dann ist es Gottes Handschrift", meinte eine gerührte Pinkelnig, die vor rund zwei Jahren schon vor dem Karriere-Ende gestanden ist.
Ein schwerer Trainingssturz in Oberstdorf sowie ein weiterer Sturz war für sie mental so schwer zu verarbeiten, dass sie 2017 die Saison vorzeitig beendete. Und nun steht sie im Scheinwerferlicht und hat gar einen Hattrick geschafft. "Ich bin stolz, dass ich nie aufgegeben habe und meinem Herzen gefolgt bin."
Dass es der Vorarlbergerin derzeit besonders leicht von der Hand geht, wollte sie nicht verneinen. "Im Moment muss ich nicht viel nachdenken und genieße die Sekunden, die ich in der Luft bin und einfach fliegen darf." Zu ihrer Teamkollegin Hölzl, die am Sonntag Zweite wurde und eben auch im Gesamt-Weltcup ganz vorne mitmischt, hat sie ein ausgezeichnetes Verhältnis. "Sie ist keine Konkurrentin, sondern eine Freundin. Ich bin mega dankbar, dass ich mit ihr im Zimmer sein darf."
Ehe der Weltcup-Tross der Damen nun kommendes Wochenende in Rasnov in Rumänien mit zwei Einzelbewerben von der Normalschanze weitergeht, will Pinkelnig nun ein "Ski-Tägli" ein legen. "Ich werde meine Gedanken sortieren und in Rasnov wieder Spaß haben."