Nach dem Podestplatz von Stefan Kraft darf Österreichs Skisprung-Team am Samstag beim Auftakt der Raw-Air-Tour überraschend noch über einen Sieg in Oslo jubeln: Chiara Kreuzer triumphiert am Holmenkollen.
Die 25-jährige Salzburgerin liegt nach dem ersten Durchgang nur auf Rang fünf, mit einem Sprung auf 126,5 m katapultiert sie sich im Finale noch zu ihrem insgesamt achten Weltcup-Sieg, dem zweiten in der laufenden Saison.
Kreuzer siegt 5,5 Punkte vor der Slowenien Ema Klinec sowie der Norwegerin Anna Odine Stroem (-7,0).
Die übrigen Österreicherinnen schaffen es nicht in die Top Ten: Die Gesamt-Weltcup-Führende Eva Pinkelnig muss im zweiten Durchgang den Rückfall von Platz sieben auf elf (231,3) hinnehmen.
Julia Mühlbacher verbessert sich im Finale um neun Plätze auf Rang 17. Jacqueline Seifriedsberger wird 22., Sara Marita Kramer und Hannah Wiegele landen auf den Plätzen 24 und 25.
Kreuzer überrascht sich selbst: "Ich hab's zuerst gar nicht gecheckt"
"Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet. Heute war echt der Fokus darauf, dass ich lässige Sprünge mache, weil man gestern schon gesehen hat, dass es hier eigentlich sehr gut funktioniert. Ich hab's zuerst gar nicht gecheckt. Ich habe nur kurz geschaut und gesehen: Okay, jetzt geht sich das Stockerl aus. Dann hab ich gar nicht mehr geschaut. Dass ich sogar noch gewinnen kann, war mir gar nicht bewusst", erzählt Kreuzer.
ÖSV-Cheftrainer Harald Rodlauer meint: "Das ist ein emotionaler Sieg. Gestern war Chiara ja schon im Training sehr stark, aber in der Quali hat es nicht so geklappt. Also haben wir gesagt, wir machen es so wie in Hinzenbach: Die besten Sprünge machen wir im Wettkampf. Ich freue mich für die Chiara, dass sie da jetzt so einen großartigen Sieg gelandet hat."
Pinkelnig sei nicht fit angereist. "Ich glaube, ihr wird es jetzt wieder von Tag zu Tag besser gehen. Sie hat das trotzdem sehr gut gemacht heute."
Am Sonntag (14.15 Uhr) steht bereits das nächste Springen auf dem Holmenkollen auf dem Programm.